Was tun, wenn man älter wird in Kanada?

von Heinrich Köpke

Auch hier in Kanada werden die Menschen älter. Wir Deutschkanadier erster Generation , die wir ja doch versucht haben das Deutschtum gut und recht aufrecht zu erhalten, sind nun an dem Zeitpunkt angelangt, an dem wir gern immer wieder in die eigene Muttersprache verfallen. Wir waren es ja, die all die vielen Vereine für uns Deutschkanadier gegründet haben; wir haben Schulen gebaut um den Kindern und Enkeln deutschen Unterricht geben zu können; wir haben Feste und Feierlichkeiten aus Europa mit hierher gebracht, die heutzutage beinahe schon zur Tradition des Landes gehören.

Da unsere Kinder flügge geworden sind und unser Nest leer wurde so haben viele Deutschkanadier fortgeschrittener Jahrgänge ihre Häuser verkauft und sich entweder eine Eigentumswohnung gekauft oder gemietet oder aber sich einer Wohngemeinschaft angeschlossen. Und derer gibt es nun schon eine ganze Menge: Der Tannenhof in Ottawa, der Heidehof in Kitchener, das Moll-Berczy Haus in Toronto oder das Haus der Heimat in Montreal sind nur ein paar Beispiele von Wohnungskonzepten für Senioren vorwiegend deutscher Abstammung. Dabei muss eingeräumt werden, dass die Bedingungen eines jeden dieser Häuser anders sind als die des nächsten. Zum Beispiel können einige Häuser Senioren nur so lange behalten, wie sie voll autonom sind, da die Einrichtungen für Pflegefälle eben nicht für diese Häuser geplant waren.

Einige dieser Häuser sind sogar auf dem Internet vertreten, wie z.B.:

Der Heidehof: www.heidehof.com
Haus der Heimat: www.hausderheimat.ca

Durch die Verschiebungen deutschsprechender Mitbürger in englisch sprechende Gegenden des Landes, die ja in den sechziger und und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts aus politischen Gründen stattgefunden haben ist die Anzahl der Deutschkanadier hier in Quebec sehr geschrunken. Dabei haben dann auch einige Vereine ihre bis dahin eigenen Lokale aufgeben müssen und erfreuen sich nun einer gemütlichen Gemeinschaftshalle hier im Haus der Heimat, die vom deutschkandischen Hilfswerk geführt und verwaltet wird.

In anderen Orten haben sich einige Vereine deutschsprechender Kanadier geformt, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, anderen Mitbürgen mit Rate und Tat und finanziell unter Arme zu greifen wenn dies von Nöten geworden sein sollte. So gibt es also Hilfsvereine von Halifax bis nach Vancouver, die durch Veranstaltungen oder auf direktem Wege Gelder sammeln, um sie dann an bedürftige Mitglieder monatlich auszahlen zu können. Es vergeht doch kein Jahr in dem nicht ein Basar oder ein Picknick veranstaltet werden, dessen Erlös diesen Zwecken dann zugeführt wird.

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