Kanada – Lohnt sich der Container?

von Herbert Boenisch

Der Container.

Uns ist eine unglaubliche, in Teilen unwirkliche Geschichte passiert, die nie haette passieren duerfen, weil alles bedacht und sicher erschien.

Aber von vorn. Im November 2008 kauften wir uns 2 Kuechen bei einer Sonderaktion eines Kuechenstudios in Hildesheim. Eine war fuer die Wohnung in Bodman bestimmt und eine fuer eine Ferienwohnung.

Leider war sie fuer diese Wohnungen zu gross und so beschlossen wir, diese Kueche mit nach Kanada zu nehmen. Eine weiterer Vorteil war, dass damit der moegliche Wert der mitzunehmenden Gegenstaende soweit stieg, dass sich ein Container lohnen wuerde.

Nachdem wir mehrere Angebote ueber den Transport eingeholt hatten, entschieden wir uns fuer die Firma PTI aus der Naehe Frankfurts. Der Transport sollte 2.500,- Euro kosten, fuer die Strecke Holle – Vancouver und weitere 2.400 fuer die Strecke Vancouver – Valemount.

Ueber Internet suchte ich Partner fuer ein Container–Sharing, da wir nur circa 2/3 desselben benoetigen wuerden.

Interessanterweise fand ich mehrere Partner, die interessiert waren und wir fanden einen Partner, der das weitere Drittel uebernahm.

Ferner wollten wir noch Kleinkram fuer Freunde und Bekannte mitnehmen.

Es liess sich alles gut an und am 9.4. packten wir in Holle unseren Container voller Freude und Zuversicht.

Die Ankunft in Vancouver war fuer den 13. Mai vorgesehen.

Am 12. Mai bekamen wir die Bestaetigung, dass der Container mit dem Schiff puenktlich einlaufen wuerde.

Also setzte ich die Telefonkette in Bewegung, informierte unsere Partner und Bekannten in Edmonton und Pemberton, reservierte ein B&B etc.!

Da wir alle zum Zoll in Vancouver mussten, um dort persoenlich die Ladeliste abstempeln zu lassen, war die Idee mit einem Auto nach Vancouver zu fahren, dort die Formalitaeten beim Zoll zu erledigen, einen Umzugswagen zu mieten, im Hafen umzupacken, einen schoenen Abend in Vancouver zu verbringen und dann in Ruhe m naechsten Tag nach Valemount zu fahren, und den Rest weiter nach Edmonton zu transportieren. Unsere Bekannten wuerden beim Umladen helfen.

Dann hatte der Schwiegervater unseres Partners die Idee, die Sachen mit einem grossen Anhaenger zu transportieren, da er einen Ford-Pickup-Truck haette, der Schwertransporte durchaus ziehen kann (3 t).

Als wir in Valemount ankamen, erzaehlte ich unserem Freund Peter diesen Plan und er sagte super, ich habe einen Riesentrailer fuer den Umzug, sogar geschlossen, also wetterfest. Dadurch brauchten wir keinen Truck zu mieten.

Alle waren happy, weil wir so erhebliche Transportkosten einsparen konnten. Nur Benzin wuerde anfallen (20 l pro 100 km bei 1 $/l fuer Diesel).

Dies war der Plan.

Unser Partner rief dann am 12. Mai noch bei der Vertretung der Spedition in Toronto an, um die genaue  Zeitplanung abzustimmen.

Die gute Dame teilte uns mit, das der Termin nicht stimmen wuerde, der Container waere in Los Angeles ausgeladen worden, der US Zoll haette ihn geroentgt und wir muessten 350 Dollar bezahlen, sonst wuerde er nicht weiter transportiert.

Weitere E-Mails machten die Sache nicht klarer, weil die Dt. Spedition weiterhin behauptete, der Container kaeme puenktlich. Sie Sache wurde immer unuebersichtlicher, da Kanada behauptete, er kaeme per Schiff, die Deutschen dann mitteilten, er kaeme per Zug und wann waere unklar, weil keine Erfahrungen vorlaegen, im Uebrigen waere das in 30 Jahren noch nicht passiert. In jeden Falle aber mussten wir 350 Dollar bezahlen, weil Zollgebuehren nicht inclusive waeren. Es sei zwar nicht ueblich Transitcontainer zu roentgen, aber die Amis haetten es nun gemacht und dies ist nicht zu verhindern gewesen.

Ich telefonierte ne Runde und bestellte alles ab. Nach weitern 5 Tagen bekamen wir dann die Mail, dass der Container am Donnerstag, den 21. Mai in Vancouver ankommt und wir nur 3 Tage Zeit haben, ihn auszuloesen. 3 Tage, das heisst Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag bis 7.00 Uhr. Wobei dies alles uninteressant ist, weil der Zoll und die Spedition ohnehin nur  bis Freitag arbeiten. Jeder weitere Tag im Hafen kostet Geld.

Also hatten wir nur einen Tag, den Freitag. Also die Telefonkette in Gang gebracht. Alles war knapp. Unser Partner sollte Donnerstag zu uns kommen (500 km). Wir wuerden den Haenger ankoppeln, eine Runde schlafen und dann so frueh losfahren, das wir unsere Zolltermine um 10.30 Uhr wahrnehmen koennten. Der Container wuerde von einer Spedition, nach Zollfreigabe, aus dem Hafen geholt werden (1.30 Uhr). Wir koennten ihn dann umladen, ab 3.00 Uhr, um 5.00 Uhr wird alles dicht gemacht, Wochenende!!

Also zeitmaessig ein sehr ambitionierter Plan.

Leider trafen wir uns viel zu spaet in Valemount  (9.00 Uhr abends) und wir stellten fest dass die Kabel und Adapter von Haenger und Pickup nicht zusammen passten.

Peter kennt nun alle im Dorf und der oertliche „Bumper to Bumper Shop“ oeffnete fuer uns noch mal (gegen Gebuehr!!) und verkaufte uns alle notwendige Stecker sowie ein Kabel.

Allerdings mussten wir selber montieren, was sich als nicht so einfach herausstellte.

Da bei der Autoelektrik manche Kabel doppelt belegt werden, ging mal ein Blinklicht nicht, dann das andere.

Um 11.30 Uhr Nachts hatten wir alles durchgemessen und es funktionierte einwandfrei.

Also legten wir uns 90 Min ins Bett, um um 1.30 aufzubrechen und Vancouver zu erreichen (750 km).

Bis Kamloops (300 km) ging alles gut, wenn man davon absieht, dass wir ziemlich unausgeschlafen waren. Gott sei dank ist unser Partner von Beruf Fernfahrer, war aber fit und hielt sich gut.

In Kamloops tankten wir (d.h. er fuellte 120 l von einem Fass auf der Ladeflaeche in den Tank um).

Ich hatte mich schon gewundert, was denn das Fass sollte …!

Nach dem Kaffee von „Tim Horton“ (so was wie Mc Donalds), merkten wir, dass die Bremsen vom Haenger unheimlich schnell reagierten, d.h. sie blockierten sehr schnell. Bob musste also vorsichtig mit der Bremse umgehen.

Nun muss der Mensch wissen, dass es 2 Strassen von Kamloops nach Vancouver gibt.

Den Highway 1, die tradionelle Strecke durchs Gebirge, sehr schoen, 100 km laenger und sehr kurvig, und die neue Strecke, den sog. Coquihalla Highway, der auf direktem Weg quer durchs Hochgebirge geht, vierspurig ausgebaut ist. Also eine Autobahn ueber einen Pass 1350 m hoch, die dann auf Meerhoehe abfaellt. Ich habe keine Erfahrung mit einem Truck, Haenger und Gebirge und legte mich auf die Rueckbank schlafen. Kerstin auf dem Beifahrerinnensitz und unser Partner weiter am Steuer.

Es ist eine grossartige Landschaft, voller toller Aussichten, das Ganze bei Sonnenaufgang und strahlend blauem Himmel. Trotzdem nickte ich ein.

Der Pass war bald erreicht und es ging abwaerts. Abwaerts bedeutet, dass eine vierspurige Autobahn annaehernd zu einer Achterbahn wurde (7-9 % Gefaelle).

Wir musste abbremsen, weil wir sonst mit 200 den Berg runter gerauscht waeren.

In einer Kurve vor einem Lawinenschutztunnel merkten beide,  das der Haenger ausbrach und weg hoppelte. Ich wurde wach, schaute mich um und traute meine Augen nicht. Der Haneger pendelte und hoppelte hinter unserem Truck wie ein Ball.  Der Fahrer versuchte mit Gas geben und gegenlenken dass Gespann in den Griff zu kriegen. Wir waren mittlerweile 110 km schnell, als es krachte und den Haenger von Wagen abriss und allein durch den Tunnel raste. Da er eine Doppelachse hatte, war er ueberraschend stabil und raste circa 200 – 300 m hinter uns her, ehe er in einer Kurve in die Mittelleitplanke pendelte, dann nach rechts einbog und direkt vor einer Laterne einparkte.

Unser Fordtruck kam circa 100 m dahinter zum Stehen. Kreidebleich und wortlos stiegen wir aus und begutachten die Lage.

Es war ausser uns kein Auto auf der Strasse, keiner war verletzt, ausser dass wir voellig fertig waren, wir hatten  mehr als 3 Schutzengel dabei. Denn was haette passieren koennen, ist unglaublich und wir stellten es uns lieber nicht vor.

Da kein Auto, keine Polizei  auftauchte, der Trailer sicher geparkt war, fuhren wir weiter bis Hope, wo wir Peter versuchten zu erreichen, um zu klaeren, wie wir mit dem Trailer weiter verfahren sollten.

Dies war nicht moeglich, und so ging es weitere 2 Stunden weiter nach Vancouver. Per Handy baten wir beim Zoll um Terminverschiebung, was auch klappte.

Ebenso klappte die Zollfreigabe und die Spedition bestaetigte den Termin zur Containerumladung.

Wir hatten nun 3 Stunden Zeit und informierten alle Personen und organisierten eine Abschleppfirma. Es klappte sogar noch einen U-Haul Truck zu mieten, der gross genug war, um alle Moebel mitnehmen zu koennen.

Also ging es zum B&B in Richmond (Vorstadt) zu Elsies, was sich als Gluecksgriff herausstellte. Elsie und Werner sind deutschstaemmige Mennoniten aus Paraguay, die allerdings schon vor 40 Jahren ausgewandert sind, aber noch perfekt deutsch sprechen.

Wir durften telefonieren (longdistance) und sie boten uns alle moegliche Hilfe an.

Nach kurzem Badbesuch, ging es weiter um den U-Haul Truck zu uebernehmen. Dies klappte erstaunlich gut und schnell.  Unser Pickup faehrt vom Hof, ich mit dem Umzugs-LKW hinterher und der Ford bleibt mitten auf der Kreuzung liegen. Ich vorbei und parke  den LKW und laufe zurueck.

Bei dem Fordtruck ist das Kugelgelenk der Lenkstange gebrochen und haengt einseitig auf dem Asphalt.

Mit Muehe bekommen wir den Truck von der Kreuzung und parken ihn ein. Die Zeit rast uns davon und wir laden schnell um, wir muessen unbedingt zum Hafen nach Delta und sind mitten in der Rushhour. Mit Muehe kommen wir gegen 4.00 Uhr im Hafen an. Der Spediteuer moechte 350 Dollar fuer den Zwischentransport in bar oder per Scheck, kein Problem ich habe ja mein Scheckheft dabei, denke ich, klappe das Ding auf, aber keine freien Schecks mehr.

Also legen wir unser Bargeld zusammen und loesen den Container aus (normalerweise geht alles per Kreditkarte).

Gott seid dank duerfen wir ueber 17.00 Uhr hinaus bleiben, da die Nachtwaechter hinter uns zuschliessen wuerden.

Um 18.30 Uhr hatten wir alles umgeladen, der Wagen ist 110 % voll, da wir ja den Pickup nicht mehr haben und fahren zum B&B. Voellig fertig wir sind mittlerweile 18 Stunden unterwegs und haben ausser einem Sandwich, Kaffee und literweise Wasser nichts zu uns genommen.

Erstmal unter die Dusche, als ich nach einem Restaurant frage, sagte Elsie zu uns, keine Sorge, ich habe Euch ein Abendessen gekocht. So gab es eine Borschtsuppe mit Bockwurst, selbstgebackene Broetchen und Pflaumenkuchen mit Kaffee zum Nachtisch.

Durch mehrere Telefonate erfuhren wir, das die Abschleppfirma den Highway sperren musste, um den Trailer zu bergen, aber dass dieser Vollkasko versichert sei (500 Dollar Eigenbeteiligung).

Elsie fuhr uns noch zu einer Bank, damit wir Bargeld abheben konnten. Werner fuhr mit unserem Freund noch mal zum Ford, um den Achsschaden zu begutachten.

Um 9.30 sind wir dann in einen unruhigen Schlaf gefallen, weil sich erst jetzt die Spannung und der Schock loeste.

Am naechsten Morgen brachen Kerstin und ich dann mit dem LKW nach Valemount auf.

Ersatzteile wurden besorgt und der Wagen tatsaechlich noch repariert. Dies klappte mit Werners Hilfe auch ganz gut und so konnte auch der Pickup gegen 13.00 Uhr losfahren.

Wir fuhren bei schoenstem Wetter nun ueber den Highway 1 zurueck und mieden unsere Ungluecksstrecke, was sich landschaftlich lohnte, aber doch anstrengend war, weil sich die Strecke in tausend Kurven durchs Gebirge schlaengelte.

Irgendwie war das Automatikgetriebe des U-Haul Trucks nicht fuers runterschalten geeignet. Der Motor drehte unheimlich hoch, wenn es bergab ging, aber er hielt durch, bei 25 l Normalbenzin/100 km, auch kein Wunder.

Nach mehreren Pausen, einem Elchkalb und 3 Baeren am Strassenrand (lebend) kamen wir komplett fertig in Valemount an.

Unser Partner folgte 2 Stunden spaeter. Er war den schnelleren Highway gefahren und hatte ja auch keine Ladung.

Wir haben dann noch seine Kisten umgepackt und er ist losgefahren und auch angekommen, hat aber im Wald bei Hinton  noch einige Stunden im Auto geschlafen, auch er als Trucker konnte nicht mehr.

Nun heute, einige Zeit spaeter sieht die Welt wieder anders aus. Die Teppiche liegen, die Moebel sind aufgebaut.

Was bleibt:

Wir leben….

wir haben kein Geld gespart,

aber

viel Glueck gehabt und nette, unheimlich hilfsbereite Menschen kennengelernt.

Wir fragen uns, wo war der Punkt, wo wir haetten Stop sagen muessen, schon in Kamloops oder schon am Abend vorher, als die Sache mit dem Kabel anfing? War es von Anfang an Wahnsinn? Alle haben es nur gut gemeint!

Aber gehoert dieser Wahnsinn nicht zum Leben, leben wir ohne dies Risiko, ist die Fahrt auf deutscher Autobahn sicherer?

Ist der Preis fuer unser Abenteuer zu hoch?

Wir haben keine Antwort, vielleicht ist alles noch zu neu. Wir gehen weiter! Wir sind nun ganz sicher, die Schutzengel sind um uns herum.

Es gibt noch etwas in der Zukunft, was wir erleben sollen, sonst haetten wir dies nicht ueberlebt.

Herbert

Valemount, BC, Kanada im Mai 2009

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5 Kommentare

Gary Kiemle 31. März 2022 - 12:14

Hallo Herbert,
dein link http://www.kerstinschalet.de/ wird mir schon eine Weile als Fehler angezeigt “Server nicht gefunden”. Existiert die Seite nicht mehr?

Beste Grüße
Gary

Antworten
Regina Kamphoff 2. Juli 2010 - 16:44

Liebe Auswanderer und Fachleute mit Frachterfahrung,
man kann also nur lernen! Ich danke Herrn Boenisch für seinen Erfahrungsbericht und Herrn Feller für die nachstehenden Bemerkungen. Auch uns kann es warscheinlich so treffen, denn es ist für nächstes Jahr angedacht den Wohnort / das Land zu verlegen….
Auch wir wollen nach Alberta und ich möchte gerne wissen, was soll man alles einpacken und nicht meinen dort günstiger zu erhalten? Meine nächste Frage gilt Haustieren. Mit welcher Firma liegt man beim Transport und Einfuhr gold richtig und die armen Viecher müssen nicht in der Flugbox am Zoll über Stunden und Tage geparkt werden? Zwei kleine Hunde, 6 und 9 kg schwer und einen Kater. Meine nächste Frage ist: kann man dort überhaupt eine Wohnung / Appartment mieten in dem Haustiere erlaubt sind? Ich hörte davon das die Kanadier da etwas “eigen” sind. Zielort wird Hinton sein.

Über Erfahrungswerte würde ich mich sehr freuen, da ich jetzt schon anfange alles auszusortieren.

Liebe Grüße aus dem alten Ländle
Regina Kamphoff

Antworten
John J Feller 11. Januar 2010 - 21:18

Vielleicht ist meine “Loesung” gar nicht die Teuerste. Wir sind uebrigens kein Transportunetnehmen sondern wir sind einfach unsern Kunden kostenlos (!) behiflich bei den Formalitaeten beim Verzollen. Der Transport- und Verzollungsspezialist ist Peter Iden. Weshalb der Container via USA nach Canada kann ich nicht erklaeren, bisher habe ich von einem solchen Umweg nur einmal gehoert. Taeglich kommen Containerschiffe in Halifax und Montreal aus Europa an und die Container gehen per Schiene weiter in den Westen und haetten im vorliegenden Fall in Calgary verzollt werden koennen. Weshalb wir unsern Kunden raten einen Container mit allem Hausrat mit zunehmen: In Europa kann man gebrauchte Moebel kaum verkaufen. Hier muss man alles wieder kaufen, dies kann in den ersten Wochen, wo man ev. nicht alle “guten Quellen” kennt oder Zugang hat, sehr teuer zu stehen kommen. Wir haben Kunden aus dem Zillertal die haben 2 grosse Container mit Moebeln und Geraeten, aus der Heimat nach dem Westen Canada’s gebracht. Das hat fuer beide inkll. Einpacken von Haus zu Haus rund 10.000 Euros gekostet (Ausladen lassen ist hier recht teuer und nicht ratsam, weil man oftmals am Anfang nicht weiss in welches Zimmer was kommen soll). Die Qualitaet der von Europaern gewohnten Moebel ist hier in Canada recht teuer. Nur schon Betten, Matratzen und Bettzeug kann da schon rasch mal 5000 CAD ereichen, Eelektrogeraete ist etwas unklarer obschon hier jedes Haus 230V Anschluss hat (Kochherd und Waeschetrockner), wenn man also fuer gewisse Geraete Schukosteckdosen mtbringt kann man die Maschinen hier auch weiterbenutzen bis dann einmal ein kanadisches Buegel- oder Waffeleisen oder ein Bohrmaschine ersetzt werden muss. Ein ganz wesentlicher Faktor ist der sentimentale Moment: man ist in einem fremden Land, nichts ist wie vorher, wenn man da dann am gewohnten Tisch sitzt aus der gewohnten Tasse trinkt und am Boden der bekannte Teppich liegt ist man viel rascher “zu Hause” als wenn man alles neu und ungewohnt hat. Der Geldbetrag fuer einen Containertransport fuer die Haushaltsgueter ist gut investiertes Geld. Viele, wenn nicht die meisten unserer Kunden sagen immer wieder, wenn ich alles gewusst haette, haette ich noch viel mehr mitgenommen.

Antworten
Herbert Boenisch 11. Januar 2010 - 19:07

Liebe Leser und sehr geehrter Feller,

es tut mir leid, wenn durch meine Schilderung nicht klar genug wurde, dass wir uns wirklich gut auf die Reise vorbereitet haben und gegen keinerlei kanadische Vorschriften verstossen haben. Ich habe diesen Artikel auch nicht als Ratgeber geschrieben, sondern als Denkanstoss, welche emotionalen Folgen Entscheidungen haben koennen. Die finanziellen waren trotzdem ein paar Dollar unter dem Angebot der Speditionsfirma.
Zur Sache:
Wir haben beide natuerlich separate Zoll- und Einfuhrpapiere gehabt, sonst haette die Spedition den Transport gar nicht uebernommen.
Ich habe die Ausstellungskueche natuerlich deklariert und mit Kaufvertrag nachgewiesen,dies auch beim Zoll in Calgary (Flug) und Vancouver angemerkt.
Wir haben den Container selbst be- und entladen, bzw. umgeladen. Es ist kein Teil beschaedigt worden ( leider einige Wochen spaeter in meiner Garage). Selbst Spiegel und Bilder waren unbeschaedigt.
Natuerlich ist es sicherer eine Haus zu Haus loesung anzubieten, mit Be- und Entladen durch Fachleute. Dies haette jedoch in unserem Fall die Sache voellig unrentabel gemacht. Die Frage der Versiehrung kann man lang diskutieren, ich weis nur von Leuten, die lange warten mussten bis ueberhaupt etwas erstattet wurde.
Die Kosten die durch die Umladung in LA enstanden, z.B. das wir tagelang hinterhertelefonieren mussten, um ueberhaupt zu erfahren, wo der Container war und wann er kommt, werden von Ihnen nicht erwaehnt. Die Reederei hat jeden falls Geld gespart, der US Zoll seine unnoetigen Gebuehren fuer ein X-Ray kassiert.
Schlussendlich wuerde ich den Container immer wieder selber packen und entladen, ihn wieder im Hafen abholen, aber vor Ort in Vancouver einen Preis einholen, was ein Transport bis zum Bestimmungsort kostet. Die von Herrn Feller angebotene Loesung mag die Beste sein, ist jedoch die bei weitem Teuerste. Fuer viele Immigranten gar nicht bezahlbar, daher nehmen dies dann auch nur das kleine Gepaeck mit, was ja uch Ok. ist

Aber bitte nochmals, es ging mir um die emotionalen Preis beim Einwandern den man nicht unterschaetzen darf. Es war jedoch kein Bloedsinn, sondern durchgerechnet. Ein Abenteuer wurde es erst durch die Verkettung von Zufaellen.
Herbert B.

Antworten
John J Feller 11. Januar 2010 - 17:30

Mit meinen Kunden haben wir seit 1971 mehr als 5000 Container “eingefuehrt” von QC, ON, MB, AB nach BC. Diese Story mag zwar als Abeunteur aufgenommen werden grenzt aber an totalen Bloedsinn ! Der Inhalt verschiedener Besitzer muss zwingen auch von den verschiedenen Besitzern deklariert und verzollt werden. Es kann also nicht ein Einwanderer, der seinen bestehenden (!) Hausrat mitnimmt zum Sparen noch einen Sammelcontainer basteln fuer Leute, die eine zoll- und steuerfreie Einfuhr erreichen wollen, taetigen. Das ist Betrug (Schmuggel) und kann im Extremfall zum Verlust der Einwanderung des Deklaranten fuehren (schon geschehen!). Die Zoellner beim “settler’s permit” sind ueblicherweise grosszuegig aber ist gibt auch dort immer wieder “Eifrige bis Uebereifrige”. Weiterhin ist eine gekaufte, neue Kueche nicht gebrauchter Hausrat und muss verzollt werden und die TPS beahlt werden. Die entsprechenden Richtlinien sind klar und unmissverstaendlich. Die Kosten fuer den vom Hafen nach Haustransport sind, wie in diesem Besispiel eindeutig ersichtlich, nicht billiger zu haben als von einem offiziellen, lizenziertern Transportunternehmen. Deshalb ist eine Offertanfrage in Europa “von Haus zu Haus” immer das Beste und Billigste. Ganz abgesehen davon, dass mit “Hobbytransporten” die Gefahr von Beschaedigungen an Moebelstuecken, Geschirr etc entsprechend groesser ist und nicht versichert werden kann. Alles in Allem ein Beispiel wie man es wirklich nicht machen sollte!

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