Manche Menschen brauchen einfach Zeitlebens neue Herausforderungen und vermutlich gehöre ich zu dieser Kategorie. Beers n Bears startete eigentlich eher hobbymäßig und hat sich in der Zwischenzeit doch ganz ordentlich Richtung Arbeit ausgewachsen.
Aber der Reihenfolge nach. Schon vor vielen Jahren haben mein Mann und ich unsere Liebe zu Kanada entdeckt. Los ging es mit einem Geburtstagsgeschenk, nämlich unserer ersten Reise nach Ontario. Wir waren natürlich sofort begeistert und es folgten weitere Reisen nach BC, Yukon und schließlich Nova Scotia, das inzwischen unsere regelmäßige Anlaufstelle geworden ist. Wie wohl viele andere Angestellte auch, hatte ich schon immer den Wunsch, einmal etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Doch irgendwie fehlte es an der zündenden Idee. Bis wir auf einer unserer Kanada-Reisen beim Einkaufen unterwegs waren und ich mehrfach auf Dinge gestoßen bin, die ich aus Deutschland nicht kannte. Zu dem Zeitpunkt ging es noch nicht um Souvenirs, sondern um Haushaltsgegenstände und Ähnliches, bei denen ich mir dachte: Das wäre schön, wenn es das bei uns auch geben würde. Aus dieser Zeit stammt auch einer unserer ersten Artikel im Shop, nämlich der Bürstenschwamm, bei dem man den Stiel mit Reiniger befüllen kann.
Und dann haben wir tatsächlich die „Erstausstattung“ für den Shop damals direkt vor Ort gekauft und zu uns nach Deutschland geschickt. Das war zwar betriebswirtschaftlich keine Glanzleistung, allerdings hatten wir damit schon einmal eine Basis, mit der wir arbeiten und testen konnten. Denn jetzt ging es ja erst los. Es musste geeignete Software angeschafft werden, ein „Fotostudio“ musste eingerichtet, für Lagerplatz gesorgt werden und so kam eins zum anderen. Es hat also schon einiger Vorlaufzeit bedurft, bis Beers n Bears am 10.02.2008 endlich online gehen konnte. Zwischenzeitlich haben sich dann auch einige kanadische Großhändler gefunden, die bereit waren, mit einem kleinen Start-up Unternehmen aus Deutschland zusammenzuarbeiten. Dieser Punkt war schwieriger als erwartet, weil wir zunächst natürlich keine großen Mengen ordern konnten und die Kanadier es an sich lieber einfacher haben und sich nicht mit der Bürokratie des Deutschen Zolls herumschlagen möchten. Und das kann ich Ihnen wirklich nicht verdenken. Anfangs dachte ich, das kann ja nicht weiter schwierig sein, ich habe ordnungsgemäß ein Gewerbe angemeldet, führe die Ware beim Zoll vor und zahle Einfuhrumsatzsteuer und Zoll. Aber das ist nur bedingt richtig. Bei Textilien benötigt man beispielsweise ein Ursprungszeugnis, ohnedem geht nichts. Das heißt, es geht schon was, nämlich entweder Annahme verweigern und zurücksenden oder VERNICHTEN! Das kann selbst ein ruhiges Gemüt wie mich schon einmal aus der Fassung bringen. Gottlob kennen wir uns inzwischen besser aus und die meisten Lieferungen werden heute ohnehin durch einen Spediteur abgewickelt.
Das zeigt schon, dass beers n bears in zwei Jahren ordentlich an Fahrt aufgenommen hat. Derzeit sind wir dabei, unsere Lagerkapazitäten auszubauen, um das Angebot weiter zu vergrößern. Wobei die Entwicklung immer mehr in Richtung Kanada-Fan-Artikel und Country-Living geht. Hier besteht die größte Nachfrage. Eventuell werden wir diese Bereiche zukünftig auch splitten, um die Übersichtlichkeit im Shop zu wahren.
Bei allem Wunsch nach Wachstum ist es mir allerdings ein besonderes Anliegen, die Individualität des Shops zu bewahren und einen guten Kundenservice zu bieten, denn gerade der Austausch mit unseren Kunden ist es, der mir Kanada immer wieder ein Stückchen näher bringt.
Falls Sie sich nun ein eigenes Bild machen möchten, können Sie dies unter www.BeersAndBears.de. Anregungen sind uns immer willkommen, denn wir haben noch eine Menge vor.
Gabriele Resch