Tag 8 bei Olympia 2010: Sechs diverse Länder gewinnen bei sechs Entscheidungen in Kanada

von Gary Kiemle

Am achten Wettkampftag der XXI. Olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver standen insgesamt sechs Entscheidungen auf dem Programm. Hier zeigte sich dann auch die olympische Vielfalt auf. Denn bei diesen Wettbewerben in Kanada gingen die Goldmedaillen in sechs verschiedene Länder und die insgesamt 18 Medaillen wurden auf 12 Länder verteilt. Gastgeber Kanada ging am gestrigen Samstag leer aus, während Deutschland wenigstens eine Silbermedaille ergattern konnte. Diese sicherte sich der Langläufer Tobias Angerer. Er wurde in der nordischen Verfolgung über 15 Kilometer klassisch und 15 Kilometer Freistil Zweiter hinter dem Schweden Marcus Hellner. Bronze im Whistler Olympic Park gewann Johan Olsson, der lange Zeit auf Goldkurs war, jedoch von seinen Verfolgern knapp vor dem Ziel gestellt wurde. Kanada überraschte hier mit einem mannschaftlich geschlossenen Ergebnis. Doch mit den Rängen fünf, acht und neun konnten die kanadischen Läufer um Ivan Babikov kein Edelmetall gewinnen.

Zum Auftakt des achten Wettkampftages gab es eine Überraschung. Denn die US-Amerikanerin Lindsay Vonn ging als klare Favoritin in den alpinen Super-G der Damen in Whistler Creekside. Doch am Ende musste die beste Freundin der Deutschen Maria Riesch – die wie schon in der Abfahrt auf Platz 8 landete – mit der Bronzemedaille zufrieden sein, die sie ganz knapp vor der Italienerin Johanna Schnarf gewann. Silber holte sich die Slowenin Tina Maze. Überragende Olympiasiegerin 2010 in Vancouver wurde allerdings die Österreicherin Andrea Fischbacher, die doch sehr wenige Experten auf dem Zettel hatten. Doch Lindsay Vonn war nicht die einzige US-amerikanische Goldhoffnung, die an diesem achten Wettkampftag der XXI. Olympischen Winterspiele platzte. Auch der Eisschnellläufer Shani Davis aus den USA konnte seine überdeutliche Favoritenstellung nicht in Gold ummünzen. Für ihn blieb über die 1.500 Meter im Richmond Olympic Oval am Ende „nur“ die Silbermedaille – wie schon in Turin 2006. War es damals der Einheimische Enrico Fabris, der ihm die Goldmedaille wegschnappte, musste er sich dieses Mal dem Niederländer Mark Tuitert geschlagen geben. Bronze holte sich der Norweger Havard Bökko.

Ein anderer Topfavorit zeigte hingegen keine Nerven und deklassierte die Konkurrenz erneut: der Skispringer Simon Ammann aus der Schweiz. Er setzte sich auf der Großschanze im Whistler Olympic Park wie schon auf der Kleinschanze deutlich durch und krönte sich auch in Vancouver 2010 zum Doppel-Olympiasieger – wie schon vor acht Jahren in Salt Lake City, als er ebenfalls beide Entscheidungen gewinnen konnte. Damit ist der Schweizer Simon Ammann der erste Skispringer in der Olympischen Geschichte, der vier Mal Einzelgold gewinnen konnte. Interessant auch die Vergabe der Silber- und Bronzemedaille. Denn auch hier traf es die gleichen Sportler in der gleichen Reihenfolge wie von der Kleinschanze: Silber ging an den Polen Adam Malysz und Bronze holte sich der Österreicher Gregor Schlierenzauer.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag mitteleuropäischer Zeit dominierten dann wieder die asiatischen Sportler erwartungsgemäß das Geschehen bei der Winterolympiade in Kanada in den Shorttrack Wettbewerben. Bei den Damen flitzte die Chinesin Yang Zhou am schnellsten über das kurvenreiche Eis im Pacific Coliseum. Silber und Bronze gingen nach Südkorea an Eun-Byul Lee und Seung-Hi Park. Bei den 1.000 Meter der Männer triumphierten dann die beiden Südkoreaner Jung-Su Lee und Ho-Suk Lee, der schon wie in Turin 2006 Silber gewinnen konnte. Bronze sicherte sich der US-Amerikaner Apolo Anton Ohno.

Nach nunmehr 44 von 86 Entscheidungen bei den XXI. Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010 liegt die USA im Medaillenspiegel weiterhin klar in Front. Die Wintersportler aus dem kanadischen Nachbarland sammelten bislang sechs Mal Gold, sieben Silber- und zehn Bronzemedaillen. Auf Rang zwei folgt Norwegen mit einer Bilanz von 5-3-3. Deutschland – in Turin 2006 noch stärkste Nation – liegt nach wie vor auf Platz drei der Gesamtwertung mit vier Mal Gold, sechs Mal Silber und vier Mal Bronze. Hinter Südkorea (4-4-1) folgt auf Rang fünf der Gastgeber aus Kanada mit vier Mal Gold, drei Mal Silber und einem bronzenen Edelmetall.

Thomas Stünkel

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