Tag 10 der Olympischen Winterspiele: Deutschland übernimmt Führung im Medaillenspiegel

von Gary Kiemle

Der zehnte Tag der XXI. Olympischen Winterspiele in Vancouver war einer der erfolgreichsten Wettkampftage für das deutsche Team. Mit einer Goldmedaille und zwei Mal Silber in den insgesamt nur vier Wettkämpfen des Tages konnte sich Deutschland nämlich bei der Winterolympiade auf Rang eins des Medaillenspiegels schieben. Insgesamt erkämpften die deutschen Sportler in Kanada bislang sieben Mal Gold, neun Mal Silber und fünf Mal Bronze. Auf Rang 2 liegt nun die USA mit einer Bilanz von sieben Gold-, acht Silber- und zehn Bronzemedaillen. Hinter Norwegen (6-3-5) belegen die Gastgeber aus Kanada nun den vierten Platz in der Gesamtwertung von Vancouver 2010. Die einheimischen Sportlerinnen und Sportler erkämpften sich an den ersten zehn Tagen fünf Mal Gold, vier Silbermedaillen und einmal Bronze.

Für das fünfte Gold der Kanadier sorgte das Eistanzpaar Tessa Virtue und Scott Moir. Im letzten Wettbewerb des Tages sicherten sich die Beiden überlegen den Sieg bei den XXI. Olympischen Winterspielen vor dem US-Duo Meryl Davis/Charlie White. Rang drei belegten die Welt- und Europameister Oksana Dominina und Maxim Shabalin aus Russland. Diese hatten ihre Chance auf Olympiagold in Kanada aufgrund einer fragwürdigen Kostümierung verspielt, mit der sich selbst die dargestellten australischen Ureinwohner der Aborigines auf den Arm genommen fühlten.

In den vorherigen drei Wettbewerben am Montag standen deutsche Sportler im Mittelpunkt. Den Auftakt bildeten die zuletzt heftig kritisierten deutschen Skispringer. Das Quartett Michael Neumayer, Andreas Wank, Martin Schmitt und Michael Uhrmann sicherte sich im Mannschaftsspringen von der Großschanze die Silbermedaille mit einer hervorragenden Vorstellung. Den Titel holte sich wie schon 2006 der Topfavorit aus Österreich. Die Springer aus der Alpenrepublik deklassierten die Konkurrenz. Bronze gab es wie schon vor vier Jahren für Norwegen, während die Finnen – Silbermedaillengewinner in Turin – geschwächt durch den Ausfall des Topspringers Janne Ahonen nur Rang vier belegten.

Kaum war der Jubel über die deutsche Silbermedaille ein wenig verklungen, sorgte das deutsche Vorzeige-Langlaufduo Evi Sachenbacher-Stehle/Claudia Nystad für den nächsten Paukenschlag aus deutscher Sicht. Denn das Duo sorgte im Whistler Olympic Park – nur unweit der Sprungschanzen – für eine Überraschung mit dem Gewinn der Goldmedaille im Langlauf-Teamsprit der Frauen im freien Stil. Von Anfang an dominierte das Duo – das schon 2002 im US-amerikanischen Salt Lake City zur Sensations-Gold-Staffel gehörte – gemeinsam mit Schweden das Renngeschehen. Im Schlussspurt ließ Claudia Nystad dann die Schwedin Anna Haag hinter sich, die gemeinsam mit ihrer Landsfrau Charlotte Kalla Silber holte. Bronze gewann das russische Duo Irina Khazova und Natalia Korosteleva. Eine gute halbe Stunde später war dann das deutsche Glück perfekt als der junge Tim Tscharnke gemeinsam mit dem erfahrenen Axel Teichmann die Silbermedaille im Teamsprint der Langläufer holten. Eine Runde vor Schluss sah es sogar nach einer Goldmedaille für das Thüringer Duo aus, doch im sechsten Umlauf bewies der Norweger Petter Northug zum ersten Mal bei den XXI. Olympischen Winterspielen in Kanada sein ganzes Können und überrannte Teichmann förmlich. Gemeinsam mit Oeystein Pettersen konnte Norwegen so Gold gewinnen, während es für das deutsche Duo immerhin noch zu einem vorher unerwarteten zweiten Rang für das deutsche Duo in Vancouver reichte. Bronze ging auch hier an Russland (Nikolay Morilov/Alexey Petukhov).

Thomas Stünkel

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