Kanada überragende Nation der XXI. Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010

von Gary Kiemle

Mit einer wahren Flut von Goldmedaillen haben die Gastgeber aus Kanada am vorletzten Wettkampftag der Winter-Olympiade 2010 in Vancouver für einen vorzeitigen Sieg im Medaillenspiegel gesorgt. Mit dem Gewinn von drei der sieben Wettbewerbe am 15. Wettkampftag liegt Kanada bereits vor dem Schlusstag uneinholbar in Front. Nach 84 von 86 Entscheidungen konnten Sportlerinnen und Sportler aus Kanada 13 Mal Gold, sieben Mal Silber und fünf Mal Bronze gewinnen. Auf Rang zwei des Medaillenspiegels liegt Deutschland mit zehn Gold-, zwölf Silber- und sieben Bronzemedaillen. Knapp dahinter die USA mit einer Bilanz von 9/14/13 sowie Norwegen (8/8/6).

Die erste Goldmedaille am Samstag ging allerdings nach Polen. Die nordische Skilangläuferin Justyna Kowalczyk holte sich endlich ihre erste Goldmedaille, nachdem die im Weltcup überragende Langläuferin bislang keinen Olympiasieg in Vancouver 2010 einfahren konnte. Über die Königsdistanz von 30 Kilometer im klassischen Stil setzte sich die Polin Kowalczyk im Whistler Olympic Park hauchdünn vor der überragenden Langläuferin der XXI. Olympischen Winterspiele, Marit Bjoergen aus Norwegen, durch. Ganze 0,3 Sekunden trennten die Beiden am Ende. Mit einem Rückstand von mehr als einer Minute holte die Finnin Aino-Kaisa Saarinen die erste Langlaufmedaille für die einst überragende Läufernation im nordischen Langlauf. Knapp dahinter auf Rang vier landete die Deutsche Evi Sachenbacher-Stehle nach einer tollen Vorstellung.

Anschließend folgten am 15. Wettkampftag die letzten Entscheidungen im Richmond Olympic Oval bei der Winter-Olympiade in Kanada. Und bei der Teamverfolgung der Herren im Eisschnelllauf gab es dann auch das erste Gold des Tages für die Gastgeber zu bejubeln. Die Kanadier Mathieu Giroux, Lucas Makowsky und Denny Morrison setzten sich im Finale gegen den „großen“ Nachbarn aus den USA durch. Bronze sicherte sich der Topfavorit aus den Niederlanden, der im Halbfinale nahezu sensationell an den USA scheiterte. Im Lauf um die Bronzemedaille schafften die Niederländer dann sogar einen olympischen Rekord in 3:39,35 Minuten – zum Vergleich dazu, Kanada gewann das Finale in 3:41,37 Minuten. Bei den Damen in der Teamverfolgung gab es anschließend ein hauchdünnes Finale, in dem sich Deutschland in Kanada mit dem Vorsprung von 0,02 Sekunden vor Japan durchsetzte und somit für eine Titelverteidigung sorgte. Bronze ging überraschend an Polen.

Die kanadische Feierorgie am 15. Wettkampftag der Winter-Olympiade fand anschließend seine Fortsetzung in Cypress Mountain. Hier kürten die Snowboarder ihren besten Parallel-Riesenslalom-Fahrer. Dabei setzte sich der Kanadier Jasey Jay Anderson in einem spannenden Finale gegen den Österreicher Benjamin Karl durch und wurde damit Nachfolger des Schweizers Philipp Schoch, der in Turin 2006 vor seinem Bruder Simon Schoch gewonnen hatte. Der Silbermedaillengewinner von vor vier Jahren konnte dieses Mal lediglich Rang 5 belegen. Bronze in Vancouver 2010 sicherte sich Mathieu Bozetto aus Frankreich. Anschließend gab es das erste Gold für Italien bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Kanada. Der italienische alpine Slalomläufer Giuliano Razzoli wurde ein wenig überraschend Nachfolger des Österreichers Benjamin Raich, dem in Whistler Creekside ganze fünf Hundertstel Sekunden zu Bronze fehlten. Den dritten Rang konnte ihm ganz knapp der Schwede Andre Mhyrer entreißen, der sich mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang im Slalom noch von Rang zehn bis zur Bronzemedaille nach vorne schieben konnte. Silber ging an Ivica Kostelic aus Kroatien.

Anschließend durften in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Fans der Vereinigten Staaten nochmals jubeln. Steven Holcomb und seine Crew gewannen nämlich am 15. Wettkampftag der Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010 Gold im Viererbob. Nach vier Läufen lagen sie recht deutlich vor dem Zweierbob-Olympiasieger Andre Lange aus Deutschland. Dieser wiederum konnte sich mit seiner Crew mit dem Vorsprung von einer ganzen Hundertstel Sekunde nach vier Läufen vor dem kanadischen Team um Lyndon Rush platzieren.

Das letzte Gold am frühen Sonntagmorgen sicherte sich dann ein Team, das es mehr als verdient hatte. Denn das Curling-Männerteam aus Kanada erzielte mit seinem 6:3 Finalerfolg gegen Norwegen seinen 12.Sieg im 12. Spiel bei den XXI. Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010 und verteidigte damit das in Turin 2006 gewonnene Gold souverän. Bronze ging an das Team aus der Schweiz, das im Spiel um Bronze 5:4 gegen Schweden gewinnen konnte.
Eine weitere Bronzemedaille ging am 15. Wettkampftag an Finnland. Im Eishockey der Männer gewann Finnland das Match um Platz 3 gegen die Slowakei mit 5:3. Das Traumfinale zwischen Kanada und den USA bildet am heutigen Sonntag den Abschluss der XXI. Olympischen Winterspiele in Vancouver 2010.

Thomas Stünkel

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