Wann immer wir einen Anruf aus Deutschland oder anderen Teilen der Welt bekommen, ist eine der ersten Fragen: “wie spaet ist es denn jetzt bei euch?” Dies Frage haben wir schon tausendmal beantwortet, aber sie kommt immer wieder auf. Nicht dass es helfen wird, aber hier ist eine kurze und hoffentlich leicht verstaendliche Erklaerung ueber die Zeitzonen der Welt.
Die Welt ist in 24 Zeitzonen eingeteilt. Generell sind diese nach den Meridianen (Laengenkreisen) orientiert. Jeder hat eine Breite von 15 Grad, insgesamt also 360 Grad. Aber wegen Provinz-, Staats- und Laendergrenzen, manchmal auch wegen geographischen Eigenheiten weichen viele Zeitzonen-Grenzen von der Geradlinigkeit der Meridiane ab.
Jede Zeitzone unterscheidet sich von den beiden anliegenden um eine Stunde. Aus geographischen Gruenden gibt es aber auch Unterschiede von 1/2 oder sogar 1/4 Stunde, wie z.B. in Newfoundland, welches 1/2 Stunde vor der Atlantic Time Zone liegt.
Da es fuer die die Laengenkreise keine “Nullmarke” gibt (wie z.. den Aequator fuer die Breitenkreise), wurde das Observatorium in Greenwich in London in 1884 als “Nullmedian” festgelegt. Fortan wurden die Zeiten in den Zeitzonen der Welt nach der “Nullzeit” in Greenwich orientiert (Greenwich Mean Time = GMT).
Zeitzonen in Kanada und den USA:
Kanada hat sechs Zeitzonen: Newfoundland Standard Time (NST), Atlantic Standard Time (AST), Eastern Standard Time (EST), Central Standard Time (CST), Mountain Standard Time (MST) und Pacific Standard Time (PST).
Die USA haben haben neun Zeitzonen, davon liegen allerdings nur vier auf dem amerikanischen Festland (Eastern Standard Time, Central Standard Time, Mountain Standard Time und Pacific Standard Time). Alaska, Hawaii-Aleutian, Samoa und Chamarro (Guam) haben wegen ihrer von den USA entfernten geographischen Lage verschiedene Zeitzonen.
Daylight Saving Time:
In fast allen Zeitzonen in Nord-Amerika beginnt die sogenannte “Summer Time” (Daylight Saving Time) um 2 Uhr morgens am zweiten Sonntag im Maerz. Am ersten Sonntag im November um 2 Uhr morgens kehrt Nord-Amerika dann zur “Winter Time” (Standard Time) zurueck. Einige wenige Ausnahmen sind z.B. Saskatchewan und Arizona, wo die Uhren nicht umgestellt werden.
Die Medien (wie z.B. Fernsehen) geben dann den Anfang ihrer Programme anstatt in EST (Eastern Standard Time) als EDT (Eastern Daylight Time) bekannt. Fuer die Mehrheit der Deutschen und andere Europaer ist die “Sommerzeit” scheinbar laestig. Sie wurde in 1980 neu eingefuehrt, “um Energie zu sparen und das Tageslicht besser zu nutzen”, angeblich eine Spaetfolge der Oelkrise von 1973. Auch in Russland wird der Druck der Bevoelkerung immer groesser, die Sommerzeit abzuschaffen.
Eigenartig ist, dass die sogenannte “Sommerzeit” zuerst in Deutschland in 1916 eingefuehrt wurde, um den Gebrauch von Kohle waehrend des 1. Weltkrieges zu vermindern. Grossbritannien folgte kurz danach, Russland wartete bis 1917, und die USA bis 1918. Seitdem ist die “Sommerzeit” in verschiedenen Laendern mehrmals abgesagt und dann wieder eingefuehrt worden.
Die “Zeitzonen” sind eine kanadische Erfindung. Sir Sandford Fleming, ein Einwanderer aus Schottland, kam im Alter von 17 Jahren in 1845 nach Kanada . In 1876 verpasste er bei einem Besuch in irland einen Zug, weil er die Zeitangabe der Abfahrt missverstanden hatte. Er bemuehte sich danach aktiv um Einfuehrung einer weltweiten “Standard-Zeit”, und in 1884 wurde sein Konzept auf der “International Prime Meridian Conference ” in Washington weltweit adoptiert. Die USA jedoch hinkten weit hinterher. Selbst als Benjamin Franklin, und etwas spaeter der Entymologe George Vernon Hudson in den USA in 1895 eine zweistuendige Umstellung der Zeit zwischen Sommer und Winter vorschlug, wurde dieses ignoriert. Erst am 13. Maerz 1918 wurden die Zeitzonen unter dem “Standard Time Act” in den USA anerkannt.
Um erinnern zu koennen, wann die Uhr nun vor oder zurueck gestellt wird, haben die Nord-Amerikaner sich diesen kleinen Spruch gemerkt, der ihnen bereits in der Schule beigebracht wird “Spring forward – Fall back”. “Spring” ist der Fruehling, heisst aber auch “springen”, also springt die Zeit im Fruehling vorwaerts. “Fall” ist der Herbst, heisst aber auch “fallen”, also faellt die Zeit im Herbst zurueck.
Atomzeit:
In 1972 wurde die Greenwich Mean Time durch die “Coordinated Universal Time” (UTC) abgeloest. Sie basiert sich auf der Raesonanz der Atome (oder Molekuele), zur Messung der Zeit. Heutzutage kann man seinen Computer z.B. durch ein “Atomzeit-Programm” auf die genaue Atomzeit einstellen. Atomzeit ist ein sehr complexes Thema, und es gibt weltweit bereits mehr als 200 “Atomzeit-Uhren”. Die erste “Atom-Uhr” wurde bereits in 1948 erfunden. Sie sollte etwa eine Sekunde in 3,000 Jahren verlieren. Die heutigen Atom-Uhren sollen in 20 Millionen Jahren nicht eine einzige Sekunde verlieren.
Aber genug ueber die Hintergruende der Zeitrechnung und die jaehrliche weltweite Umstellung der Uhren zum Sommer und Winter-Anfang. Es gibt heute diverse Internet-Websites, bei denen man sich ueber die genaue Zeit in verschiedenen Teilen der Welt informieren kann.
Die “Atom-Uhr”:
Die “Atomic Clock Software” kann man kostenlos downloaden bei:
http://www.worldtimeserver.com/atomic-clock/
http://www.atomtime.com/download.html
Der Computer wird dann kontinuierlich up-to-date auf die korrekte Atom-Zeit gebracht.
Die “Welt-Uhr”:
http://www.timeanddate.com/worldclock/
http://www.poodwaddle.com/worldclock.swf
Die Weltkarten-Uhr:
Eine Uhr, die sich jeder merken sollte:
http://www.wwitv.com/worldtime.htm
Die “Menschen-Uhr” – “lustig”:
Peter Iden
Brampton, Ontario, Kanada