Mit romantischen Seen, rauschenden Wasserfällen und hohen, von Gletschern geformten Felswänden bildet der Yoho Nationalpark in der kanadischen Provinz British Columbia inmitten der Rocky Mountains ein ideales Terrain für Naturliebhaber und Aktivurlauber. Malerische Landschaften und zahlreiche Sehenswürdigkeiten laden zu erlebnisreichen Streifzügen durch ursprüngliche Natur in Kanada ein. Der Park umfasst eine Fläche von 1.313 Quadratkilometern und wird durch den Trans Canada Highway No 1 erschlossen. An seiner Grenze liegen gleich zwei weitere Nationalparks, in östlicher Richtung liegt der Banff Nationalpark, in südlicher Richtung der Kootenay Nationalpark. Obwohl der Yoho Nationalpark nicht gerade zu den größten unter Schutz gestellten Parks in Kanada zählt, beherbergt er auf relativ geringer Fläche so viele Highlights, sodass sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt.
Im Yoho Nationalpark in Kanada gibt es vieles zu entdecken. Am besten führt der erste Weg zum Visitor Center in Field, dem einzigen Städtchen innerhalb des Parks mit rund 300 Einwohnern. Hier erhält man alle Informationen rund um den Nationalpark, Kartenmaterial und Kenntnis über die lohnendsten Wanderrouten. Eine der größten Sehenswürdigkeiten des Areals ist der Emerald Lake, der umsäumt von bis zu 3.000 Meter hohen Bergen und herrlichen Wäldern einen idyllischen Platz zum Verweilen bildet. Wanderfreunde können den See auf einer Strecke von 5,2 Kilometer umrunden und vollkommen in die facettenreiche Landschaft eintauchen. Liebhaber des Kanusports kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten, denn der Emerald Lake bietet viel Platz für spannende Touren. Ein weiteres Highlight erwartet den Urlauber bereits auf dem Weg zu diesem See, denn er bietet die Möglichkeit, von einem Aussichtspunkt aus die natürliche Brücke des Kicking Horse Rivers, der sich hier zwischen den Steinen seinen Weg gebahnt hat, zu sehen. Der reißende Kicking Horse River ist ein beliebter Anlaufpunkt für Wildwasser-Rafting- und Kanu-Touren. Für Anfänger ist er wegen starker Strömungen allerdings eher nicht geeignet. Angler kommen hier ebenfalls zum Zug, sofern sie sich vor Ort eine Angellizenz besorgt haben.
Zwischen den Erhebungen Mount Field und Mount Wapta, die nordöstlich von Field, gelegen sind, können Besucher eine Lagerstätte von beeindruckenden Fossilien bestaunen. Allerdings erreicht man diese nur in geschulter Begleitung über einen recht anstrengenden Wanderweg. In den Monaten Juli, August und September bietet die Burgess Shale Geoscience Foundation Führungen an, in deren Rahmen die rund 530 Millionen Jahre alten, von wirbellosen Meereslebewesen stammenden Fossilien besichtigt werden können. Da üblicherweise nur Wirbeltierchen in versteinerter Form gefunden werden, bilden diese also eine Besonderheit, sodass sich der beschwerliche Weg sicher lohnt. Der Burgess Shale Felsen wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Ebenfalls lohnenswert ist ein Besuch der Takakkaw Falls, die am Rande des Yoho-Valleys rund 250 Meter in die Tiefe donnern und einen unvergesslichen Anblick bieten. Der Wasserfall wird von Gletscherwasser gespeist und reflektiert bei Sonnenschein in den schönsten Farben. Die kontrastreiche Bergwelt des Yoho Nationalparks in Kanada können Naturfreunde auf Bergpfaden erkunden, die sich über mehr als 400 Kilometer erstrecken und dem Fußgänger die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt des Parks erschließen. Elche, Wapitis, Kojoten, Schwarzbären und sogar Pumas und Grizzlybären haben im Yoho Nationalpark eine geschützte Heimat gefunden und können mit etwas Glück in ihrem natürlichen Lebensraum aus sicherer Entfernung beobachtet werden. Ein Aufenthalt im Yoho Nationalpark in Kanada kann also vielseitig gestaltet werden und garantiert Naturerlebnisse in faszinierender Kulisse.
Thomas Stünkel