Toronto, Kanada – Weltstadt mit Flair – Teil 4

von Peter Iden

Toronto’s Neighbourhoods (Nachbarschaften):

Die Stadt Toronto ist in zahlreiche “Neighbourhoods” eingeteilt. Urspruenglich hatten alle einen fast 100% ethnischen Charakter – wie z.B. Little Italy, Little Portugal, Little Greece, Old Chinatown usw. – aber mit der Einwanderung neuer, hauptsaechlich asiatischer Volksgruppen haben einige dieser Gegenden ihren Charakter wesentlich geaendert, auch wenn es noch zahlreiche Nachbleibsel ihrer alten ethnischen Umgebung gibt.

So wurde “Little Greece” oder “Greektown” im Osten der Stadt “The Danforth”, aber noch heute ist diese Strasse fuer die besten griechischen Restaurants in Toronto bekannt. “Cabbagetown”, einst als aermstes Viertel im Zentrum der Stadt bekannt, besteht heute aus teuren, liebevoll restaurierten Haeusern der “Victorian Era”. Und “Yorkville” war der Platz fuer Hippies in den 1950’er und 1960’er Jahren, wo Saenger wie Gordon Lightfoot, Ian and Sylvia und viele andere ihre Karrieren begannen. Heute ist es eine der teuersten Boutique-Einkaufsgegenden der Stadt. Die heutigen “Hippies” leben an den “Beaches” oder an den King und Queen Streets.

Ein richtig “Deutsches Viertel” hat es in Toronto niemals gegeben, obwohl Deutsch sprechende Einwanderer lange Jahre unter den drei zahlreichsten Volksgruppen waren. Am dichtesten kam wohl die “Roncesvalles Village” im Westen der Stadt. Ein deutscher Pastor in den 1950’er Jahren begruesste jeden der Einwanderer-Zuege aus Halifax und Montreal an der Union Station, brachte die Deutschen in die Roncesvalles/High Park Gegend und vermittelte ihnen dort Wohnungen. Natuerlich um seine im Aufbau befindliche evangelische Gemeinde zu vergroessern. So kamen auch wir zuerst in diese alte Gegend am schoenen High Park, die damals haupsaechlich von Polen und Ukrainern bewohnt war.

Als wir dort Anfang der 1960’er Jahre weg zogen, bot uns unser alternder polnischer “Landlord” sein Haus fuer $ 16,000 an. Aber wir hatten erst in 1968 genug Geld, um eine Anzahlung auf unser heutiges Haus in Brampton zu machen. Heute verkaufen sich die alten zweistoeckigen Haeuser entlang der westlichen und oestlichen Lakeshore fuer $ 500,000 und aufwaerts.

Welche der Neighbourhoods in Toronto sollte sich ein Besucher der Stadt mit ein wenig Zeit ansehen? Der beste Weg ist wiederum eine “Kennenlernen-Tour” wie Im ersten Teil dieser Serie beschrieben

Toronto’s Straende:

Die vier Straende im Osten der Stadt – Balmy, Scarboro, Kew und Woodbine, generell als “The Beaches” bekannt, sind sehenswert aber, wie alle Straende in Toronto, nicht zum Schwimmen geeignet, ausser wenn man verschmutztes oder oft im Sommer sogar verseuchtes Wasser liebt. Zum Sonnen, Spaziergaengen auf den Pfaden und “Boardwalks” entlang der gesamten “Toronto Shoreline”, zum Volleyball-Spielen oder eben nur zur Beobachtung der zahlreichen Jogger, Radfahrer, Skateboarder und anderer Benutzer sind sie jedoch bestens geeignet.

Der Strand im Westen der Stadt, zwischen dem “Boulevard Club”, einem Klub fuer die “finanziell gut situierten” Bewohner Torontos und ihren Segel-Yachten, und den Hochhaeusern westlich des Humber River, ist ebenfalls untauglich zum Schwimmen, aber ein Super-Platz fuer die Menschen-Beobachtung, oder eben nur fuer faules “Am-Strand-Liegen”. Waehrend der “Canadian National Exhibition”, der altesten Ausstellung der Welt, findet hier im August ueber dem Ontario-See die jaehrliche “Toronto Air Show” statt.

Wer mehr ueber die Neighbourhoods in Toronto wissen moechte, sollte sich diese Website ansehen:

http://www.blogto.com/neighbourhoods/

The Distillery District:

Der “Distillery District”, ein wenig abseits und oestlich vom Stadtzentrum gelegen, beherbergte einst die groessten Alkohol-Produzenten im Britischen Reich. Heute sind die Industrie-Gebaeude des Viktorianischen Zeitalters bestens restauriert und enthalten interessante – wenn auch sehr teure – Boutiques, Kunstgallerien, Cafes und Restaurants.

http://www.thedistillerydistrict.com/

http://www.thedistillerydistrict.com/gallery.php

Die ethnischen Gegenden:

Der “Kensington Market” war urspruenglich ein Markt mit hauptsaechlich juedischen Staenden und Laeden, ist jedoch heute multikulturell mit Esswaren und anderen Angeboten aus aller Welt. An Sonntagen im Sommer ist der Markt eine Fussgaenger-Zone.

“Little India, auch als “Gerrard India Bazaar” bekannt, hat die groesste Anzahl indischer Laeden und Marktstaende in der Stadt. Man glaubt tatsaechlich, dass man irgendwo in Indien wandelt, wenn man die relativ kurze Strecke auf der Gerrard Street East entlang laeuft. Indische Restaurants bieten ihre Mahlzeiten generell zu sehr guten Preisen an. Inder sind sparsame Menschen, und immer auf der Suche nach den besten Preisen und “Bargains”.

Noch heute findet man in “Little Italy” zahlreiche Restaurants und Bars, “Gelato” Laeden und den typisch italienischen Charakter dieser Nachbarschaft. Die Pizza-Laeden sind noch da, auch wenn weniger zahlreich als in vergangenen Jahren.

Die “Queen Street West” westlich der Spadina Avenue ist eine interessante Gegend mit zahlreichen kleinen eklektischen Restaurants, Boutiques, Kunst-Gallerien und anderen Laeden.

Nachtleben und Restaurants:

Wenn sich in vielen anderen Staedten die Strassen der Innenstadt nach der Arbeitszeit in menschenlose “Wuesten” verwandeln, faengt in vielen der oben genannten Gegenden in Toronto am Abend das Nachtleben an. Torontonier lieben Parties und Ausgehen und benutzen jede Chance, dieses zu machen. Das Nachtleben in zahlreichen Diskotheken, Bars, Theatern und anderen “Showplaces” lockt Besucher aus ganz Nord-Amerika nach Toronto.

An Restaurants jeder Art und in allen Preislagen mangelt es in Toronto nicht. Sei es nun Shawarma, das Standard-Essen im mittleren Osten Europas (in Deutschland als Gyros aus Griechenland bekannt), Sushi aus Japan (in fast jedem Supermarket zu haben), Chinesisches Bueffet (in Ontario durch die grosse “Mandarin” Kette bekannt), oder die Kueche saemtlicher anderer Laender, deren Volksgruppen hier vertreten sind, man braucht nicht lange zu suchen, um die zur augenblicklichen Stimmung passende Mahlzeit zu finden.

Was Getraenke anbetrifft, haben die zahlreichen LCBO-Stores sowie ihre Gegenstuecke in den anderen Provinzen tatsaechlich Hunderte, wenn nicht Tausende Weine aus aller Welt zur Auswahl, und die lizensierten Restaurants haben selten weniger als ein Dutzend Weine auf ihren Listen. In Ontario sind in den privaten “Beer Stores” sowie den staatlichen “Liquor Stores” mehr als 550 verschiedene Biersorten aus aller Welt zu haben (Siehe auch “Alkohol in Kanada”).

https://www.kanadaspezialist.com/2009/11/11/kanada-alkohol-1/1136/

https://www.kanadaspezialist.com/2009/11/12/kanada-alkohol-2/1154/

Peter Iden,
Brampton, Ontario, Kanada

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1 Kommentar

Matthias Klose 13. Oktober 2010 - 12:08

Die verschiedenen ‘Neighbourhoods’ in Toronto sind wirklich eine Reise wert. Man sollte die verschiedenen Stadtteile an meheren Tagen besuchen um genügend Zeit für eine ausreichende Erkundung zu unternehmen. Es wirklich unglaublich, wie die verschiedenen Kulturen harmonisch zusammenleben.

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