Top Tipps um ein Business erfolgreich in Kanada zu gründen

von Philipp Egger

Kanada ist momentan der absolute Geheimtipp, wenn es um eine Unternehmensgründung geht, nicht umsonst zählt es mit zu den reichsten Ländern der Welt. Mit nur rund 35 Millionen Einwohnern ist dieses Land fast 30-mal größer als Deutschland und fast so groß wie ganz Europa. Viele Einwohner sind übrigens Kinder von Einwanderern, etwa 10 % der gesamten Bevölkerung haben eine deutschstämmige Abstammung. Kanada ist ansonsten zweisprachig, da nicht nur Englisch gesprochen wird, sondern auch französisch. Wer ein Business in Kanada gründen möchte, sollte sich deshalb schon vorzeitig um die notwendigen Sprachkenntnisse kümmern.

Das Wirtschafts- und Handelsabkommen mit Kanada oder in der Kurzform auch nur CETA genannt, ist mit der häufigste Grund, in diesem Land verstärkt zu investieren. Bereits 2013 war Europa nach den USA schon der wichtigste Handelspartner von Kanada. Der Außenhandel von Kanada ist nur in wenigen Bereichen beschränkt, da er vorwiegend frei ist und auch den größten Teil der Wirtschaft ausmacht.

Die besten Tipps für ein erfolgreiches Unternehmen in Kanada

  • Den richtigen Standort wählen
  • Unternehmensformen gut abklären
  • Standortvorteile ausnützen
  • Flexibel bei der Gründungsidee sein
  • Auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell achten

Der richtige Standort ist natürlich für den Erfolg entscheidend. In Kanada ist die Auswahl allerdings nicht besonders schwer, da dieses Land im Prinzip nur vier interessante Ballungszentren aufweist, wo auch der Hauptteil der Bevölkerung lebt. Bei der engeren Auswahl ist darauf zu achten, dass die Kunden oder Konsumenten auch wirklich sehr gut zu erreichen sind. Auch wird dadurch sicher gestellt, dass man geeignete Mitarbeiter finden kann. Der Dienstleistungssektor beispielsweise ist vorwiegend in Calgary, Montreal und in Toronto konzentriert, Industriebetriebe sind vorwiegend in der Quebec und in der Ontario Provinz ansässig. Was Rohstoffe angeht, so sind allerdings die mineralischen Vorkommen weitläufig verteilt, da z.B. in Quebeck, Labrador und in Neufundland Eisenerz abgebaut wird, im Norden von Ontario Kupfer und Gold, sowie in den Nordwest-Territorien der Diamantenabbau verbreitet ist. Ontario ist übrigens nicht nur die bevölkerungsreichste Provinz Kanadas, sondern sie hat im Vergleich zu den anderen 12 Provinzen auch den höchsten BIP-Wert.

Die Unternehmensform für ein erfolgreiches Business in Kanada ist von der Branche und den Zielen abhängig. Es besteht die Möglichkeit auf Einzelhandelsgeschäfte, die allerdings von einem Kanadier gegründet werden müssen, sowie auch die Möglichkeit der Partnerunternehmensform auf Provinzebene. Es handelt sich dabei um eine General Partnership, für die mindestens zwei Privatpersonen notwendig sind. In diesem Fall handeln beide Partner unbegrenzt und sozusagen auch gesamtschuldnerisch. Bei der begrenzten Partnerschaft ist in einigen kanadischen Provinzen nicht nur der Gründungsvertrag notwendig, sondern auch die Behördenregistrierung. In diesem Fall wird das Unternehmen nur von einer einzigen Person geführt, die auch persönlich haftbar ist. Desweiteren besteht noch die Option auf Limited Partnership, Limited Liability Partnership und auch die Kapitalgesellschaften, also die Corporations. Bei der Gründung einer Kapitalgesellschaft ist der Canada Business Corporation Act die rechtliche Grundlage.

Ist die Unternehmensform geklärt, dann sollte man die Vorteile vom ausgesuchten Standort auch wirklich gut ausnützen. Es kann durchaus lohnenswert sein, sich mit bereits spezialisierten Start-ups in Verbindung zu setzen um das eigene Geschäftsmodell besser in einem fremden Lande ausnützen zu können. Gegebenenfalls kann dies auch ein sehr wichtiger Faktor sein, um mit anderen Start-ups in Zukunft zusammen zu arbeiten und sich auch auf andere Geschäftsbereiche gemeinsam auszubreiten, wenn sich die jeweiligen Unternehmen auch untereinander in so gut wie jeder Hinsicht wirklich gut ergänzen können.

Wer bei der Gründeridee flexibel bleibt, hat viel mehr Chancen, als sich fix nur auf das geplante Geschäftsmodell zu versteifen. In vielen Fällen ist die typisch deutsche Einstellung und Perfektion daran Schuld, dass viele Unternehmen im Ausland scheitern. Man sollte sich dieser Tatsache unbedingt bewusst sein, denn in einem fremden Land wird mit Sicherheit vieles nicht so einfach funktionieren, wie man sich das vorstellt. Auch dann, wenn es sich um Kanada handelt und nicht um eine sogenannte Bananenrepublik, wo die Uhren meistens sowieso andersrum funktionieren und die Mentalität der Einwohner komplett anders ist. Nur wer sich schon länger in einem anderen Land aufhält, kann diesen wichtigen Faktor nachvollziehen. Ansonsten muss man aus schlechten Erfahrungen lernen und das Beste daraus machen.

Es ist lohnenswert, schon von Anfang an auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu achten, um auch wirklich alle Vorteile dieses Landes und natürlich auch die gegebenen Handelsmöglichkeiten in vollem Maas auszuschöpfen. Gegebenenfalls kann man auch Förderungen in Anspruch nehmen, bei denen es beispielsweise auch zu interessanten Steuerbegünstigungen kommen kann, wenn das Unternehmen sich mit Forschung und Entwicklung beschäftigt. Allerdings spielt bei diesem Faktor auch die Rolle, ob das Business den kanadischen Kontrollen untersteht oder nicht. Auf jeden Fall kann also auch ein nachhaltiges Geschäftsmodell deutlich zu einem besseren Erfolg im Unternehmen mit beitragen.

Um ein erfolgreiches Business in Kanada zu gründen, sollte man übrigens auch die anderen Freihandelsabkommen nicht außer Acht lassen, da Kanada auch noch Abkommen mit Chile, Costa Rica, Israel, Jordanien und auch mit Panama hat.

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1 Kommentar

Gary Kiemle 3. August 2017 - 18:55

Besten Dank für diesen interessanten und guten Bericht.

Viele Grüße
Gary

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