ihre Bedeutung … Historisches und Kurioses …
Foto: Mit freundlicher Genehmigung der Destination Canada, BC
Vancouver in British Columbia ist eine der schönsten und l(i)ebenswertesten Städte der Welt. Nicht umsonst wird Vancouver als die „Perle am Pazifik“ bezeichnet. Die Stadt liegt im äußersten Südwesten Kanadas, nur ca. 45 km von der US-amerikanischen Grenze entfernt. Das Stadtzentrum von Vancouver liegt auf einer Halbinsel in der Strait of Georgia zwischen Burrard Inlet, einem tief ins Land reichenden Fjord, und dem Fraser-Delta. Im Norden leuchten die oft schneebedeckten Ketten der Coast Mountains. Vancouver, kurz VAN, wirtschaftliche Metropole der Provinz British Columbia (BC) ist drittgrößte Stadt Kanadas, und hat nach dem Stand von 2016 ca. 630.000 Einwohner (Vancouver City) bzw. insgesamt rund 2,40 Millionen Einwohner in der gesamten Metropolregion.
Als Namensgeber der Stadt gilt der britische Kapitän George Vancouver, der 1792 auf der Suche nach der legendären Nordwestpassage das Gebiet um Vancouver und Vancouver Island erforschte. Bereits ein Jahr vorher, 1791, segelte der spanische Kapitän José Maria Narváez als erster Europäer an den Küsten des heutigen Vancouver entlang.
Archäologische Funde beweisen, dass das Gebiet um die heutige Stadt Vancouver seit ungefähr 4.500 bis 9.000 Jahren von den kanadischen Ureinwohnern, den First Nations (Küsten-Salish), besiedelt war. Auf dem Landweg kam 1808 der Pelzhändler Simon Fraser als erster Europäer in das Gebiet um das heutige Vancouver. Nach ihm ist auch der Fraser River benannt. Die erste europäische Siedlung, die McCleery-Farm, wurde 1862 eingerichtet und bereits 1863 ging das erste Sägewerk in Betrieb. Rasch folgten weitere Sägewerke, die Forstwirtschaft florierte und in der Nähe der Stamp’s Mill eröffnete John Deighton, genannt „Gassy Jack“,1867 eine Kneipe. Die reizvolle Siedlung Gastown wurde nach ihm benannt, wurde 1870 von der Regierung vermessen, und ist heute das älteste Viertel Vancouvers.
Die restaurierten Backsteinbauten stehen seit 2009 unter Denkmalschutz. Eine Besonderheit ist die „Steam Clock“ an der Ecke von Water- und Cambie Street in Gastown. Viertelstündlich pfeift und dampft die 1977 errichtete Dampfuhr und zieht Touristen magisch an.
1885 war Gastown westlicher Endpunkt der transkontinentalen Eisenbahn. Ein Jahr später wurde im April 1886 die Stadt Vancouver offiziell gegründet. Einige Monate später, im Juni 1886, brannte die gerade erst neu gegründete Stadt durch eine vermutlich außer Kontrolle geratene Brandrodung fast vollständig nieder; sie wurde jedoch innerhalb kurzer Zeit wieder aufgebaut. Die Stadt, die 1887 ungefähr 5.000 Einwohner zählte, wuchs rasch und zählte um 1900 bereits ca. 100.000 Einwohner. Grund für den schnellen Wachstum und die Einwanderungswelle waren vor allem die großen Goldfunde in der Gegend, der „Fraser-Canyon-Goldrush“ in den 1860er Jahren, sowie die Eröffnung der transkontinentalen Eisenbahn. Auch der Hafen Vancouvers entwickelte sich wirtschaftlich sehr gut und profitierte von der Eröffnung des Panamakanals 1914, denn dadurch wurde eine neue Exportlinie nach Europa geschaffen. Bereits 1929 war Vancouver mit ca. 228.000 Einwohnern drittgrößte Stadt Kanadas. Innerhalb weniger Jahrzehnte entwickelte sich Vancouver zu einer Metropole mit besonders hoher Lebensqualität.
Foto: Jörg Frölich – Travelexpert
Viel Stimmung herrscht in der Rogers Arena … immer ein mitreißendes Ereignis, wenn die Vancouver Canucks Eishockey spielen!
Das Klima, begünstigt durch die Kuroshio-Strömung, ist in Vancouver ganzjährig mild und angenehm, allerdings mit relativ viel Regen, vor allem in den Herbst- und Wintermonaten; deshalb wird die Stadt scherzhaft auch als „Raincouver“ bezeichnet!
See- und Bergluft … in Vancouver ist beides möglich! Das Meer, der Pazifik, und die Berge, die North Shore Mountains, prägen das Stadtbild von Vancouver. In der Olympia-Metropole Vancouver lässt sich am Morgen Ski fahren und am Nachmittag am Strand bummeln!
Optimale Wintersportmöglichkeiten bieten Cypress Mountain, Mount Seymour und Vancouvers Hausberg Grouse Mountain. Der 1.231 m hohe Berg Grouse Mountain lockt als Ausflugsziel mit zahlreichen sportlichen Möglichkeiten sowohl im Winter als auch im Sommer, besonders beliebt ist der Grouse Grind, ein 2,9 km langer Pfad mit einer Höhendifferenz von 853 m und automatischem Zeitmesssystem.
Vancouver, die pulsierende Metropole British Columbias, geizt nicht mit Superlativen:
Hauptsitz der kanadischen Filmindustrie (Vancouvers Nickname auch „Hollywood North“);
größter Exporthafen Nordamerikas – der Handel über den Pazifik hat den Handel über den Atlantik längst übertroffen; EXPO 1986 … ein wahrer Bauboom setzte nach dem Zuschlag für Vancouver ein und es entstanden für die sehr erfolgreiche Weltausstellung so markante Bauwerke wie Canada Place, Science World, Plaza of Nations;
Austragungsort der 21. Olympischen Winterspiele 2010…um nur einige zu nennen!
Der 1888 offiziell eröffnete größte und schönste Stadtpark Kanadas, der Stanley Park (ca. 400 Hektar), schließt direkt an die Innenstadt an und besteht überwiegend aus natürlich entstandenem und gewachsenem Wald (ca. eine halbe Million Bäume) und ist ein beliebtes Freizeitareal, das sich am besten auf dem Seawall, einem knapp 10 km langen geteerten Wall, mit dem Fahrrad erkunden lässt. Benannt wurde der Park nach dem Generalgouverneur Frederick Arthur Stanley und steht heute unter Naturschutz. In dem historischen Park lassen sich historische Totempfähle bewundern und empfehlenswert ist der Besuch des Aquariums. Delfine, Seeotter und sogar Belugawale können aus nächster Nähe beobachtet werden.
Beeindruckend ist auch der Blick auf die 1938 errichtete fast 2 km lange Hängebrücke „Lions Gate Bridge“, eines der Wahrzeichen von Vancouver. Namensgeber der Brücke sind die Zwillingsgipfel „The Lions“ der North Shore Mountains.
Eine andere spektakuläre Brücke, die erstmals 1889 eröffnete
Capilano Suspension Bridge, eine frei schwingende Seilbrücke,
mit einer Gesamtlänge von 140 m und einer Höhe von 70 m,
sorgt für ein fesselndes Abenteuer und war Drehort verschiedener TV-Serien.
Ein unbedingtes kulinarisches Muss für jeden Vancouver-Gast ist der Besuch der Markthallen auf Granville Island. Leckerbissen aus aller Welt lassen das Herz höher schlagen! Vancouvers „einheimische Küche“ bietet stets frischen Lachs sowie eine in BC typische süße Spezialität, die Nanaimo-Bar, eine köstliche Schoko-Vanille-Schnitte, benannt nach der Stadt Nanaimo auf Vancouver Island.
Verlockend der Besuch des „English Bay Beach“ …der beliebteste Strand in der Nähe der Innenstadt! In der English Bay findet auch jährlich der weltbekannte Feuerwerkswettbewerb „Celebration of Light“ statt.
„Canada Place“, kanadischer Pavillon der Expo 86, auch Anlegestelle der meisten Kreuzfahrtschiffe, ist eines der nationalen Wahrzeichen im Herzen von Vancouver Waterfront. In dem markanten Gebäude mit den 90 m hohen weißen Segeln befindet sich u. a. das Messe- und Kongresszentrum, ein Hotel sowie das weltweit erste IMAX-Kino.
Beeindruckend auch „Science World“ (offiziell „TELUS World of Science Vancouver“), ein Museum mit permanenten und wechselnden interaktiven Ausstellungen! Die auffallende Kuppel war eine der Hauptattraktionen der Weltausstellung Expo 86.
Großartig ist der Blick über die Millionenmetropole sowie zu den North Shore Mountains von der Aussichtsplattform des Vancouver Lookout im Harbour Centre, einem Wahrzeichen Vancouvers. Der Drehturm mit der Aussichtsplattform wurde am 13. August 1977 offiziell vom US-Astronauten Neil Armstrong, dem ersten Mensch auf dem Mond; eröffnet. Sein Fußabdruck in Beton ist auf dem Observationsdeck ausgestellt.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace wurde 1971 in Vancouver gegründet. Die Wirtschaft in Vancouver wurde früher von der Ausbeutung natürlicher Ressourcen geprägt (Holzwirtschaft, Bergbau, Landwirtschaft, Fischerei). Inzwischen hat sich Vancouver aber zu einem Handels- und Dienstleistungszentrum entwickelt. Viele Gebiete in BC stehen inzwischen unter Naturschutz und Umweltorganisationen kämpfen um den Erhalt der Urwälder, nachdem durch die Abholzung großer Waldflächen erhebliche Schäden durch die Holzwirtschaft verursacht wurden.
Vancouver hat sich hohe Ziele gesetzt und will bis 2020 „Grünste Stadt der Welt“ werden!
„Greenest City 2020 Action Plan“, ein riesiger 10-Punkte-Plan, mit dem es Vancouver schaffen will, grünste, ökologischste und nachhaltigste Stadt auf der ganzen Welt zu werden.
Vancouver heute … eine moderne und extrem tolerante Stadt mit sehr hohem Freizeitwert, umgeben von traumhafter Natur. Vancouver, mit einer nahezu perfekten geografischen Lage ist einer der begehrtesten (und teuersten) Wohnorte Kanadas.
Vancouver bietet eine außergewöhnliche und eindrucksvolle kulturelle Vielfalt.
In Vancouvers Art Gallery befinden sich über 8.000 Kunstwerke und im Museum of Anthropology wird über die Geschichte der First Nations berichtet. Sehr interessant ist der Besuch im Schifffahrtsmuseum „Vancouver Maritime Museum“.
Die hervorragenden Universitäten ziehen eine Vielzahl von Studenten aus allen Ländern der Welt an. VAN – Schmelztiegel der Kulturen – aber kaum anderswo funktioniert das Zusammenleben von Menschen verschiedenster Kulturen so gut wie in Vancouver, einer „jungen“ Stadt, die durch Zuwanderung entstanden ist. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo ein neues Restaurant eröffnet wird … die „Küche“ farbig, bunt, abwechslungsreich, intensiv … Vancouver erfindet sich jeden Tag neu!
Nicknames für Vancouver gibt es einige … besonders beliebt ist „Hongcouver“ bzw. „Vangkong“, nachdem sehr viele Asiaten – vor allem Hongkong-Chinesen – Vancouver als zweite Heimat entdeckt haben. Vancouver auf dem Weg nach Fernost … Vancouver ist die „asiatischste Stadt“ Kanadas und fast jeder Architekt in Vancouver kennt sich inzwischen mit den Grundregeln des „Feng Shui“ aus und weiß, wie die Wolkenkratzer und Häuser im richtigen Verhältnis zueinander gewinkelt sein müssen! Vancouvers Chinatown ist nach San Francisco Nordamerikas zweitgrößte Chinatown. Das Chinesische Neujahrsfest wird vom 21. Januar bis 21. Februar mit Paraden, Partys und Drachenbootrennen besonders reizvoll und ausgiebig gefeiert.
Ob ein Ausflug mit dem Wasserflugzeug ab Coal Harbour über die umliegenden Parkanlagen, die Strände und die atemberaubende Küste; ein Besuch im Imax beim „Fly Over Canada“; ein 360-Grad-Blick von der Aussichtsplattform des Vancouver Lookout Harbour Centre oder ein Bummel zu Fuß durch die reizvollen Einkaufs- und Flaniermeilen Robson Street und Granville Street … es gibt so viele Gründe, Vancouver zu „lieben“!
Das Motto der faszinierenden Traumstadt am Pazifik lautet:
„By Sea, Land, and Air We Prosper” – “Zu Wasser, zu Lande und in der Luft schaffen wir Wohlstand”!
1 Kommentar
Eine sehr informative Darstellung einer wahrlich einzigartigen Stadt; aber das Bild wird leider auch geprägt von Stadtstreichern, die häufig in Müllcontainern nach Ess- und Brauchbarem wühlen. Ein Widerspruch, der auch nachdenklich macht.