Drogen-Hunde und Raubvögel am Toronto Pearson International Airport

von Peter Iden

TorontoAirport1024Der Einsatz von Tieren in der Flugsicherheit und zur Verminderung und Kontrolle von Schmuggel-Aktivitaeten ist nichts Neues in der Geschichte der Flughaefen der Welt.
Unsere Zollbeamten sind Experten darin, verdaechtige Personen durch ihr Benehmen und und ihre Antworten bei der Kontrolle festzustellen und zur Nachkontrolle weiter zu senden. Besonders zur Drogenkontrolle jedoch sind die “Drogenhunde” an allen kanadischen Flughaefen dazu trainiert, Drogen wie Marijuana und andere illegale Drogen an Personen und in deren Gepaeck auszuschnueffeln. Die dabei entdeckten Schmuggelmethoden sowie auch die Quantitaeten der gefundenen Drogen sind recht erstaunlich.
Allerdings sind es nicht Besucher mit Drogen, die am meisten bei Kontrollen gefangen und bestraft werden, sondern solche, die illegal Summen ueber CAD 10,000 bei sich haben. Illegale Schusswaffen-Importe, besonders bei Amerikanern, liegen an dritter Stelle.
Eine neuere Errungenschaft der Flughaefen ist allerdings ueberraschend fuer viele Uneingeweihte.

Es sind Raubvoegel, deren einziger Job es ist, unerwuenschte Voegel und Vogelschwaerme aus dem Bereich der Flug-Bahnen zu vertreiben. Eigentlich werden Falken schon seit etwa 20 Jahren gegen Schwarmvoegel am Flughafen eingeetzt, aber durch die Medien ist die Geschichte der heute etwa 30 dort eingesetzten Raubvoegel erst heute bekannt geworden.
Dsa Thema erfordert einige Hintergrund-Informationen aus den spaeten 1960’ern und fruehen 1970’er Jahren.
Die Felder entlang der Flugbahnen umfassen etwa 1,867 Hektar Grasland, das Etobicoke River Flusstal (Air France Airbus Crash, Aug. 2, 2005), sowie fuer Landwirtschaft vermietete Felder. Die Felder wurden urspruenglich nach jeder Ernte umgepfluegt. Im Herbst landeten deshalb dort in jedem Jahr Tausende von Regenpfeiffern (Golden und Black-bellied Plovers).
Flughafengelaende haben eine grosse Anziehungskraft fuer andere schwaermende Voegel wie z.B. Schwalben, Stare und Moeven. Kanada-Gaense hatten damals noch nicht ihre heutige Ausbreitung erreicht.
Kanonen, Knatterpatronen und und andere pyrotechnische Geraeuschmacher hatten nur begrenzten und sehr kurzfristigen Erfolg.
Meine Aufgabe als Naturalist der Metro Toronto Conservation Authority war es, zusammen mit einem anderen Deutschen, der Flughafenleitung einige Vorschlaege zur Verminderung der Vogelschwaerme zu machen.
Mein deutscher “Kollege” war bereits von ihnen angestellt, um die Schnee-Eulen zu fangen und zu entfernen.
Sie wurden einige Dutzend Kilometer vom Flughafen freigesetzt. Durch Schusswaffen oder sogar Kollisionen mit leichten Flugzeugen verletzte Eulen brachte ich zu einem der damaligen “Birdmen”, welche vesuchten, die Eulen (meistens mit gebrochenen Fluegeln) zu heilen.
Unser Vorschlag an die Flughafen-Leitung, diese Felder nicht weiterhin landwirtschaftlich zu benutzen, wurde in die Tat umgesetzt, natuerlich unter grossem Protest der Farmer.
Das Flughafen-Gelaende war und bleibt wegen seiner weiten Offenheit ein beliebtes Jagdgebiet fuer Eulen, besonders fuer Schnee-Eulen. Heute werden diese von einer Privatfirma eingefangen, welche etwa 30 Falken und mehrere Habichte bei diesem und anderen Projekten am JFK Flughafen und zwei U.S. Air Force Basen bereit hat.
Ihre Falken werden gegen kleinere Voegel eingesetzt. Die grossen Snowy Owls werden von Habichten angeflogen und umgeworfen und am Boden gehalten, bis sie eingefangen werden koennen. Das Video zeigt “Juliet” im Interview mit ihrem Trainer:


Die Kontrollmassnahmen gegen Voegel, nicht nur in Toronto, sondern auf allen nordamerikanischen Flugplaetzen sind enorm erhoeht worden seitdem Captain Chesley (Sulley) Sullenberger seine US Airways Maschine wegen eines “bird strikes” im Hudson River in New York landen musste (Film: “The Miracle on the Hudson”).
Toronto hat die zweithoechste Anzahl von “bird strikes” in Kanada mit etwa zwei pro 10,000 Starts und Landungen (97 in 2009) nach Vancouver (140 in 2009). Das Melden von “bird strikes” ist allerdings nur sehr lueckenhaft, und viele werden ueberhaupt nicht registriert, solange keine groesseren Schaeden an Maschinen hinterlassen werden.

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