Wenn Harley kein Motorrad ist
Text und Bild: Bernadette Calonego
Ich habe es nicht leicht mit kanadischen Vornamen. Manche sind sowohl für Männer und Frauen gebräuchlich. Terry zum Beispiel, oder Sandy, Pat und Jo, Frankie und Kerry, Kris und Blaine. Ständig entstehen da Missverständnisse. Das sind die traditionellen Namen. Bei den modischen Versionen wird es noch komplizierter. Die junge Elterngeneration orientiert sich für die Namenswahl an Fernsehshows, sprich Seifenopern: Troy, Stone, Blaze, Jax, Kent oder Rip für Jungen. Harley, Hart,
Cricket, Luna, oder Calliope für Mädchen. In meiner Umgebung gibt es zwei Jungs, die Ace und Jay heißen. Ich verwechsle die Namen ständig und muss mich dann entschuldigen.
Und dann diese verwirrenden Kombinationen: Sherylynn, Shaelynn, Shaylen, Shaelyn, Jeralyn, Jaylen und so weiter. Kürzlich beklagte sich eine Mutter, dass Leute den Namen ihrer Tochter Shaelyn nicht richtig aussprächen (Schaylen und nicht Schaylin). Seither wage ich das Mädchen kaum mehr mit seinem Namen anzusprechen. Kürzlich dachte ich, jetzt kann nichts schief gehen – mit Mary. Hoppla, die Frau nennt sich neustens Marie, weil es schicker klingt. Ich bin jedoch lernfähig: Ich schreibe jetzt Braydon richtig als Brayden und verwechsle Shonalee nicht mehr mit Shawnalee. Aber manchmal traure ich Sharon und John nach.
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