Das kulturelle Erbe Albertas – Von Büffeln, Indianern und vergessenen Völkern

von Partner

Indianer Chief DC

Foto: Destination Canada

Alberta ist die Heimat von 43 „First Nations“, den einheimischen Indianervölkern: ihre Kulturen sind so verschieden und zahlreich wie Ihre Sprachen. 10.000 Jahre indianische Geschichte gibt es an historischen Stätten und in Museen in Alberta zu entdecken. 

Der Weg der Büffel – Head-Smashed-In Buffalo Jump

Älter als die Pyramiden in Ägypten; sogar älter als die Kult-Stätte von Stonehenge in England: der Head-Smashed-In Buffalo Jump, ein UNESCO Weltkulturerbe im Süden Albertas. Dieser historische Ort ehrt jene First Nations-Völker, die über 6000 Jahre lang in der Region gelebt und gejagt haben. Die Ureinwohner trieben die Büffel an diesem traditionellen Jagdplatz mit Hilfe abgesteckter Wege über hohe Klippen in den Tod. Die so erlegten Bison dienten ihnen als Lebensgrundlage: sie waren Nahrungsquelle, lieferten Kleidung und Material zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen.

Der Head-Smashed-In Buffalo Jump beherbergt heute ein Informationszentrum und Museum von Weltruf, das in die Sandsteinklippen integriert ist.  Der Besucher findet dort den ältesten, größten und best erhaltenen Büffelsprung-Platz der Welt und erhält einen faszinierenden Einblick in das Leben der Blackfoot-Indianer, für die der damals in großen Mengen vorkommende Bison die wichtigste Lebensgrundlage darstellte. Auch heute noch finden sich an der UNESCO-Stätte, am Boden der dortigen Klippe, massenhaft skelettartige Funde und Spuren von Kochmulden; Überreste der damaligen Geschehnisse. Abgesehen von der historischen Bedeutung des Ortes runden Aktivitäten wie Trommel- und Tanz-Vorführungen oder archäologische Ausgrabungen das außergewöhnliche Erlebnis ab. Außerdem können Besucher hier auch auf Wunsch in Tipis übernachten.

Tipi Buffalo Head Jump DC

Foto: Destination Canada

„Neuer alter“ Versammlungsort – der Blackfoot Crossing Historical Park

85 km südöstlich von Calgary eröffnete im Juli 2007 ein Zentrum über die Kultur und Geschichte der Schwarzfuß-Indianer, der Blackfoot Crossing Historical Park, mit angeschlossenem Museum. Das Zentrum wurde zusammen mit den Nachfahren des Stammes geplant und befindet sich auf historisch bedeutsamem Boden: Blackfoot Crossing ist der Ort, an dem die Blackfoot-Konföderation im Jahre 1877 mit der englischen Krone die berühmte „Treaty 7“ unterzeichnete. Dieser Vertrag regelt den Tausch ihrer großen Jagdgründe in Reservate und jährliche Zahlungen.

Das zentrale Gestaltungskonzept des Blackfoot Crossing Historical Park ist die Darstellung eines Versammlungsortes: Durch Erzählungen, mündliche Überlieferungen und Tänze sowie mit Hilfe von nachgebauten Zeltdörfern soll die Kultur der nördlichen Prärie-Indianer vermittelt, bewahrt und weitergegeben werden – und zwar sowohl an Besucher als auch an die eigenen Mitgliedern des Indianerstammes selbst.

 Das „vergessene“ Volk – Métis Crossing

Kanadas Métis sind die Nachkommen aus Verbindungen europäischer – vor allem französischer und schottischer – Pelzhändler mit First Nations-Frauen. Während der französischen Ära von 1600-1760 waren Mischehen zwischen weißen Händlern und einheimischen Frauen keine Seltenheit. Aus ihnen entstanden die Mischlingskinder – später Mètis genannt. Traditionell dienten solche Verbindungen verschiedener Stämme dem Aufbau und Erhalt von Handels- und Militärbeziehungen. Als Métis bezeichneten sich nur diejenigen, die sich weder der europäischen noch der einheimischen (also der indianischen) Kultur zugehörig fühlten. Als die Zahl der Métis ständig anstieg begannen sie eine neue und andere Kultur für sich zu entwickeln. Noch bis vor kurzem wurden sie als „das vergessene Volk“ bezeichnet  – eine Nation, gestrandet zwischen zwei Welten.

Das Métis Crossing, eine interaktive und informative Kulturstätte dieses Volkes, wurde im letzten Jahr offiziell eröffnet und läutete eine längst überfällige Anerkennung der Kultur, Geschichte, Sprache und der Leistungen dieser einzigartigen Gruppe der Ureinwohner ein. Geplant, gebaut und geleitet wird die historische Stätte von Vertretern des Métis Volkes selbst. Genau diese Tatsache garantiert ein authentisches Erlebnis der besonderen Art.

Métis Crossing befindet sich nur eineinhalb Stunden östlich von Edmonton und stellt in beeindruckender Weise die Geschichte der Métis in Alberta dar. Der Ort lädt nicht nur Angehörige der Métis ein, die sich mit ihrer eigenen Geschichte auseinandersetzen wollen, sondern richtet sich vor allem an Besucher aus aller Welt, die mehr über die Geschichte der Métis lernen und entdecken wollen. Eine authentische Erfahrung, geschaffen von denen, die im Mittelpunkt dieses Erlebnisses stehen. Der Besucher erlebt aktiv, was es bedeutet, zu den Métis zu gehören und wie das Volk vor über zwei Jahrhunderten sein Leben gestaltete. Die Métis tragen schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts einen wesentlichen Teil zur kanadischen Kultur bei und formten diese mit.

Auf der weitflächigen Stätte haben sich einst Métis, Europäer und First Nations Jahrzehnte lang versammelt. Gäste können hier die Geschichte und Bräuche erlernen und den Feierlichkeiten des Métis Volkes beiwohnen. Das Zentrum soll dazu beitragen, aus den „vergessenen Menschen“ ein anerkanntes Volk zu machen.

Quelle: Travel Alberta – Destination Canada

 

 

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