Die La Cloche Mountains in Ontario, Kanada

von Peter Iden

197x Killarney with Erica 18Die La Cloche Bergkette erstreckt sich vom La Cloche Provincial Park südwestlich von Sudbury bis in den Killarney Provincial Park und ist mit 2,5 bis 4,2 Milliarden Jahren eine der ältesten Bergformationen der Welt. Obgleich es heute mit 543 Metern immer noch einige der höchsten Berge in Ontario aufweist, war es einst Bestandteil einer enormen Bergkette von 12,000 Meter Höhe, mit mehr als 150 Vulkanen (den ältesten der Welt), welche im Laufe der Zeit bis auf das 600 bis 1,200 Millionen Jahre alte, generell flache Grundgestein (das “Canadian Shield”) verwitterten.

Das “Canadian Shield” erstreckt sich von Alberta und den Northwest Territories im Westen bis Südontario und Nord-Wisconsin und Nord-Minnesota im Süden, zum Baffin Island im Norden sowie über ganz Quebec und einen Teil von Newfoundland-Labrador im Osten.
1971 08 00 Killarney LaCloche MountainsDie französisch-kanadischen Voyageurs und Pelzhändler nannten die brilliant weiß-leuchtende Bergkette “La Cloche” (die Glocke), weil die Quarzit-Felsen einen Glockenton abgaben, wenn sie mit einem Hammer oder anderen Metallobjekt geschlagen wurden. Eine Legende berichtet, dass die Indianer diesen Ton als weit hörbares Warnsignal benutzten.
Killarney Provincial Park in Ontario ist der beste Zugang zu den La Cloche Mountains. Wir besuchten ihn regelmäßig seit 1962, noch bevor es ein Provincial Park wurde und der neue Highway 637 vom Highway 69 eröffnet wurde. Mit unseren drei Töchtern erkletterten wir oft die Berge, wanderten auf unmarkierten steilen Pfaden und schwammen nackt in den einsamen, glasklaren Seen. Und nirgendwo schmeckten die wilden Blaubeeren besser als dort oben!

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Am 16. Juni 2000 charterte ich eine Cessna 172 Skyhawk, die berühmte viersitzige Maschine, um mit meiner Frau, ihrer Schwester und meiner 87-jaehrigen Schwiegermutter die La Cloche Mountains zu überfliegen. Die drei Damen zweifelten etwas über mein Engagement in “so einem winzigen Flugzeug”, aber nachdem ich ihnen versicherte, dass es seit 1956 das sicherste Kleinflugzeug der Welt ist, und als dann unser Pilot uns noch weiter über die Sicherheit seiner Maschine aufklärte, gaben sie ihr OK zu dem Flug, den sie danach begeistert in ihre Lebenserfahrungen einreihten. Eine Cessna 172 ist heute im Deutschen Technikmuseum in Berlin ausgestellt.

Killarney Park ist einer der populärsten in Ontario und oft voll. Man sollte ihn nur mit Reservierung ansteuern. Kommt man ohne Reservierung, kann man manchmal noch einen Platz beim “Roche Rouge Campground” in Killarney als Warteplatz finden. Der Provincial Park hat eine Warteliste mit morgendlichem Aufruf der dort wartenden Camper.
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Der 42 km lange Wanderpfad entlang der gesamten La Cloche Mountains, der Heaven’s Gate Trail” von Willisville bis Massey, hat zahlreiche herrliche und legendäre Aussichten, ist jedoch ein äußerst aufreibender Pfad und wird wegen seiner Länge und Abgelegenheit selten bewandert.
Die La Cloche Berge waren der Mittelpunkt der bekannten kanadischen Maler, der “Group-of-Seven”, die sich oft in ihnen aufhielten und ihre natürlichen Schönheiten in weltbekannten Gemälden verewigten.

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Ihre Bilder dokumentieren die üppigen, rauhen Landschaften, sowie die wunderbaren azurfarbenen Gewässer, die alten Hemlocktannen und die blendend weißen Klippen, welche Ontario definieren. Wer sich die Zeit nehmen will, kann sich eines oder alle dieser Videos ansehen:
https://www.youtube.com/watch?v=H6Z96NoPrgg (Drone Video)
https://www.youtube.com/watch?v=WpDu-lAccR4 (Aerial Video)
https://www.youtube.com/watch?v=VOYZebLwBwc (George Lake)
https://www.youtube.com/watch?v=DlGfp8ytRiI (Lumsden Lake)

A.Y. Jackson, einer der Group-of-Seven Maler, war mit Hilfe seiner Kollegen A.J. Casson und Franklin Carmichael dafür verantwortlich, dass die Killarney-Gegend in 1964 zum Provincial Park ernannt wurde.
Zwei begeisterte Group-of-Seven Fans, die Krankenschwester Sue Waddington und ihr Mann, ein Physik-Professor an der McMaster University, verbrachten ihren Ruhestand damit, den Routen der Maler zu folgen, um die genauen Plätze ihrer Gemälde zu finden.
In 2013 veröffentlichten sie das Buch ihrer erfolgreichen Suche (“In the Footsteps of the Group of Seven”).

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1 Kommentar

Peter Kneubühl 23. September 2020 - 21:06

Hallo Peter,
wunderschöne Geschichte. Und ein so wunderbarer Flecken Erde. Gerne mehr davon

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