Seit 1. Januar 2023 und voraussichtlich bis zum 1. Januar 2027 verbietet die kanadische Regierung Ausländern den Kauf von Wohnimmobilien. Das ist eine Reaktion auf die Verknappung von Wohnraum, und dem daraus resultierenden starken Preisanstieg für Einfamilienhäuser.
Als Maklerin in Nova Scotia, an der Ostküste Kanadas, wurde ich in den letzten Monaten von meinen deutschsprachigen Kunden sehr häufig darauf angesprochen, und mir fiel auf, dass die Schlagzeile zwar um die Welt gegangen ist, nicht aber das Kleingedruckte.
Daher möchte ich auf ein wichtiges Detail dieses neuen Gesetzes aufmerksam machen: Das Verbot gilt nicht für alle Immobilien, und nicht überall!
Die gute Nachricht ist, dass nur dicht besiedelte Ballungsräume betroffen sind, von denen wir z.B. hier in Nova Scotia nach wie vor sehr wenige haben. Unsere Hauptstadt Halifax ist natürlich dabei, und ein paar kleinere, über die Provinz verteilte Städtchen, z.B. Truro, Kentville, und ein Teil Cape Bretons. Doch der Großteil der Immobilien und des Baulandes im ländlichen Raum, am Meer und um unsere schönen Seen herum, sind nach wie vor frei zugänglich.
Natürlich gibt es auch in den anderen Provinzen genügend Land und Immobilien außerhalb von städtischen Gemeinden, und meist sind es genau diese Objekte, die für Käufer aus dem deutschsprachigen Raum am attraktivsten sind, weil sie die Natur und die Privatsphäre bieten, die man in Europa oft vermisst.
Falls Sie also beschließen, in den nächsten Jahren eine Immobilie in Kanada zu erwerben, sollten Sie sich von dem “Ban on Foreign Buyers” nicht abschrecken lassen, sondern sich mit einem lokalen Makler am Ort Ihrer Wahl Verbindung setzen, und die Gegenden eingrenzen, in denen ein Kauf ohne Probleme möglich ist
Dabei ist es auch wichtig, sich über andere Besonderheiten zu informieren, die für Käufer von außerhalb relevant sind. Z.B die “underused housing tax”. Besitzt man als Ausländer eine Immobilie in Kanada, muss man eine jährliche Steuererklärung abgeben, in der man offenlegt, wie die Immobilie genutzt wird. Ist die Nutzung nicht ausreichend, fällt unter Umständen eine zusätzliche Grundsteuer von 1% an.
In Nova Scotia müssen Käufer, deren Hauptwohnsitz nicht innerhalb der Provinz liegt, oder die nicht spätestens sechs Monate nach dem Kauf ihren Erstwohnsitz hierher verlegen, eine Grunderwerbssteuer von 10 % zahlen. Diese fällt zusätzlich zur regulären Grunderwerbssteuer an, die je nach Lage 0.5% bis 1.5% beträgt..
Falls Sie Fragen haben zu diesem oder anderen Themen rund um den Kauf und Verkauf von Immobilien in Kanada, bitte schreiben Sie mir!
Ansonsten finden Sie mich bei: Engel & Völkers Nova Scotia
