Wer einmal in der kanadischen Provinz Québec weitab ausgetretener Pfade seine Ferienzeit verbringen will, dem kann ich eine Reise an die Nordküste des Sankt-Lorenz-Stromes nur wärmstens empfehlen; der Côte-Nord. Die einzige Hauptstrasse, von den Einheimischen lapidar „Cent-trente-huit“ (138) genannt, führt durch den sehr wenig bekannten Landesteil immer am majestätischen Sankt-Lorenz-Strom entlang – über tausend Kilometer zweispurig!
Doch die Region hat so vieles zu bieten: bizarr geformte Zeugnisse unserer Erdgeschichte, endlose Sandstrände, Bauwerke von Visionären erneuerbarer Energien, versteckte Siedlungen von Kanadas Ureinwohnern, aufschlussreiche Freilichtmuseen, Industrieästhetik pur, Überreste der Eiszeit und nicht zu vergessen: man begibt sich ins Reich der Papageientaucher, Lummen und ganz großen Meeressäugetiere!
Québec
Die meisten Namen der kanadischen Städte, der Dörfer, der Flüsse und einiger Regionen sind indianischen Ursprunges – und das mit oft ganz erstaunlichen Bedeutungen, die die kanadische Historie noch besser erfassbar machen.
Schon als Kind galt mein ganz besonderes Interesse all dem, das auch nur im Entferntesten mit den Indianern Nordamerikas zu tun hatte. Ich erinnere mich noch sehr genau, dass ich zu Weihnachten ein großes, mit vielen Bildern und Illustrationen versehenes Buch geschenkt bekam. Endlich hatte sich mein sehnlichster Wunsch erfüllt und obwohl ich noch nicht lesen konnte, verschlang ich dieses Buch, Seite für Seite.
„Die Töchter des Königs“ – historische Wahrheiten über die Bevölkerungsentwicklung in Québec
Les filles du Roy (zu Deutsch: „Die Töchter des Königs“) waren rund 830 junge, französische Frauen, die zwischen 1663 und 1673 nach Neufrankreich, der heutigen kanadischen Provinz Québec, auswanderten. Das vom damaligen König Ludwig XIV. von Frankreich – dem berühmten „Sonnenkönig“ – finanzierte Einwanderungsprogramm sollte in der bereits über 50 Jahre bestehenden Kolonie das Bevölkerungswachstum ankurbeln. Einerseits sollten männliche Immigranten dazu ermuntert werden, sich ganz in Neufrankreich niederzulassen. Andererseits sollte die Gründung von Familien und somit die Geburtenrate gefördert werden. Frauen und Mädchen wanderten auch vor und nach dieser Zeitspanne nach Kolonialfrankreich aus, gelten aber nicht als „Les filles du Roy“. Der Begriff trifft historisch gesehen nur auf jenen Personenkreis zu, der in den besagen 10 Jahren von der damaligen Regierung aktiv angeworben wurde und dessen Überfahrt sowie dessen Mitgift vom König voll finanziert wurde. All diese Frauen stammten überwiegend aus bescheidenen Verhältnissen und kamen zu etwa vier Fünfteln aus französischen Städten.
Restaurant „L’Échaudé“ in Québec-Stadt
Laut der amerikanischen Wochenzeitung USA-today zählt das Restaurant – und das schon seit längerem – zu den besten zehn Häusern in Québec-Stadt – nun, die Amerikaner müssen es ja wissen! Jedenfalls gehört das „L’Échaudé“ sicher zu unseren Lieblingsrestaurants, wo meine kanadische Lebensgefährtin und meine Wenigkeit bislang gut und gerne zwanzigmal gespeist haben – und das nicht nur wegen seiner sehr schönen Außenterrasse in der ruhigen Fußgängerzone der historischen Unterstadt von Québec.
Das Spitzenrestaurant mit nicht überhöhten Preisen besteht bereits seit 1984 und bietet eine exzellente, kanadisch-französische Küche mit Wild- und allerlei Geflügel, diversen Grillgerichten bis zu sehr delikat präsentierten Fisch- und Meeresfrüchtemenüs sowie ganz feinen und vor allem leckeren Desserts. Eine unserer Lieblings-Nachspreisen ist der „Gauffre à l’érable, banane caramel et Mascarpone“.
Kanada Montreal: ihre Bedeutung … Historisches und Kurioses …
Montreal ist eine der ältesten Städte Nordamerikas (gegründet 1642), eine faszinierende Hafenstadt am Saint Lawrence River in der Provinz Québec mit ausgeprägter Multikultur. Montréal, die zweitgrößte Stadt Kanadas, liegt auf der Île de Montréal, umgeben vom Saint Lawrence River und den Mündungsarmen des Ottawa Rivers.
Im 16. Jahrhundert lebten in diesem Gebiet um den Saint Lawrence River in einem befestigten Dorf („Hochelaga“) Irokesen, Huronen und Algonkins. Die genaue Lage des Dorfes in der Nähe des Mont Royal ist nicht überliefert.
Der Fluss war von jeher Lebensader für diese Region.