Wiederholt kürte der weltbekannte Reiseführer „Lonely Planet“ die Küstenstraße Route Nationale 132, die immer am Meer entlang rund um die Gaspésie-Halbinsel führt, zu den schönsten Küstenpanoramastraßen unserer Erde. Warum das so ist, konnte ich auf drei Erkundungs-Reisen dorthin selbst erfahren. Schon die Indianer nannten den Ort, wo heute die Regionalhauptstadt Gaspé liegt, das „Ende der Welt“. Als ich das erste Mal dort war, wusste ich gleich, warum. Die Gegend ist immer noch relativ einsam und wenig frequentiert, sieht man von all den bekannten, touristischen Hochburgen, die ich für unsere Leser besucht habe, einmal ab.
Geschichte
Nein, der Name hat absolut nichts mit der Popsängerin aus England, Annie Lennox zu tun. Dennoch ist die Festungsanlage ein Relikt der britischen Armee, wenn auch vor mehr als 180 Jahren. Das Fort Lennox liegt auf der „l’Île‐aux‐Noix“ (deutsch: Nüsse-Insel) mitten im Richelieu Fluss und ist die am besten erhaltene Befestigungsanlage der Briten, die ich bislang besucht habe. Auch in den Sommermonaten ist der Besucherandrang nicht besonders groß, sieht man von Wochenenden mit schönem Wetter einmal ab. So kann man sich zuweilen fast alleine auf der Insel fühlen.
photo: Wer hat Amerika wirklich entdeckt?
Columbus hat Amerika entdeckt. Oder auch nicht? Schon in der Schule lernten wir, dass es Christopher Columbus war, der (Nord-)Amerika entdeckte. Niemand hat sich darüber gewundert, warum es nicht Columbia anstatt America getauft wurde. In Kanada wurde den Schülern dasselbe beigebracht. Für sie hat das jedoch eine total andere Bedeutung, denn schließlich leben sie auf diesem „gefundenen“ Kontinent. Dass den kanadischen Schülern auch viele andere Tatsachen ihrer Geschichte kaum oder überhaupt nicht beigebracht werden, ist leider so. Aber die meisten Kanadier kennen zumindest drei Personen aus ihrer Geschichte: Jean de Brébeuf, Jaques Cartier und Jean Cabot.
„Côte-Nord du Québec – Tausend Kilometer Einsamkeit“ [FOLGE 2]: Mingan-inseln, Manitu und Moltebeeren
Fortsetzung des Roadtrips an die Côte-Nord von Quebec im Verlauf von sieben aufschlussreichen Tagen, der mir und meinem quebecer Freund Denis diese so wenig bekannte Region sehr viel näher gebracht hatte. Wir waren dort, wo ein französischer Mönch eine Kathedrale bauen ließ, ein Deutscher eine internationale Walforschungstation leitet und wo auch heute noch Indianervölker insgeheim die Oberhand behalten haben.
Herrlich gelegenes originalgetreu aufgebautes Museumsdorf zwischen Toronto und Montréal, das „Upper Canada Village“. Kanadaspezialist-Autor Marc Lautenbacher konnte dort eine Zeitreise in die Vergangenheit Kanadas hautnah erleben und sie fotografieren. Er durfte dem Schuster und dem Käsemacher bei der Arbeit zuschauen, intime Einblicke in die Kleiderordnung der Epoche erfahren und in der Schule die strengen Regeln von vor rund hundertfünfzig Jahren kennen lernen.