Kanadier, die in der ungezähmten Natur leben, haben für Stadtbewohner einen Spitznamen: „City Slickers“. Sie meinen damit Leute, die keine Ahnung von der Wildnis haben. Und das gilt für die meisten Kanadier. Zum Beispiel für die junge Yuppie-Dame aus Vancouver, die ein Holzhaus auf dem Land mietete, umgeben von hohen Zedern. Abends stellte sie einen Futternapf für die herrenlosen Katzen auf die Terrasse. Das war gut gemeint. Aber bald darauf belagerten dreiste Waschbärfamilien und Kojoten ihr Haus (die wahrscheinlich auch die herrenlosen Katzen frassen).
Wildnis
“Bush” ist ein typisch ur-kanadisches Wort. Der Begriff hat eine sehr breite Bedeutung in Kanada und kann nicht einfach als “Busch” oder “Wald” ins Deutsche uebersetzt werden.
“Bush” ist urspruenglich alles Land im Norden Kanada’s, welches nicht auf Strassen erreicht werden kann. Und davon gibt es noch immer unwahrscheinlich viel. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts waren viele der Lokalitaeten im bush nur mit Kanus oder zu Fuss zu erreichen.
“Bush” ist meistens eine zu Fuss nur schwer durchdringliche Landschaft mit zahlreichen umgefallenen Baeumen, einem sehr starken Unter-Gebuesch, vielen wilden Ranken von Wein und anderen Pflanzen, sowie auch zahlreichen sumpfigen Stellen, kleinen Teichen und Seen, Felsen und anderen Hindernissen. Orientierung im bush ist schwer, und es passiert nicht selten, dass sich Menschen im bush tagelang verirren oder verloren gehen. Besonders in den Wintermonaten kann das oft toedlich ausgehen.