Am 5. Wettkampftag der XXI. Olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver war es das Nachbarland USA, das so richtig jubeln durfte. Bei den sieben Entscheidungen gab es nämlich satte drei Goldmedaillen für die Vereinigten Staaten, sowie ein Mal Silber und zwei Mal Bronze. Ebenso konnte sich die einst dominierende Wintersportnation Russland über die erste Goldmedaille freuen. Für Kanada gab es am Mittwoch nur ein Mal Silber und Deutschland musste sich mit einer Bronzemedaille begnügen.
Zum Auftakt des fünften Wettkampftages in Vancouver 2010 gab es das erwartete Gold für die USA. Lindsay Vonn konnte in Whistler den alpinen Abfahrtslauf der Damen erwartungsgemäß gewinnen. Etwas überraschend hingegen kam die zusätzliche Silbermedaille für die USA durch Julia Mancuso. Bronze sicherte sich die Österreicherin Elisabeth Görgl, die mit zum Favoritenkreis gehörte. Eine Enttäuschung erlebten hingegen die Deutsche Maria Riesch auf Rang 8 und Emily Brydon aus Kanada auf Platz 16.
Das beinahe erwartete Gold und Silber gab es dann für Russland im Sprint der nordischen Langläufer. Favorit Nikita Kriukov gewann vor seinem Landsmann Alexander Panzhinskiy sowie den beiden Norwegern Petter Northug und Ola Vigen Hattestad. Bei den Damen holten sich die beiden Top Favoritinnen Justyna Kowalczyk aus Polen und Petra Majdic aus Slowenien Silber und Bronze. Sie mussten sich der überragenden Norwegerin Marit Bjoergen geschlagen geben, die bis vor zwei Jahren noch überragend in dieser Disziplin war, zuletzt jedoch seltener in Erscheinung trat – bis zum fünften Wettkampftag im kanadischen Vancouver 2010. Bei diesen Entscheidungen spielten die Athleten aus Deutschland und Kanada erwartungsgemäß keine Rolle – genauso wie beim 1.000 Meter Rennen der Eisschnellläufer. Hier siegte erwartungsgemäß der Favorit aus den USA, Shani Davis. Er sicherte sich den Sieg im Richmond Olympic Oval vor dem Südkoreaner Tae-Bum Mo, der über die 500 Meter noch Gold gewonnen hatte, sowie seinem Landsmann Chad Hedrick. Pech hatte hier das niederländische Trio Stefan Groothuis, Mark Tuitert und Simon Kuipers, das auf den Rängen vier bis sechs landete.
Bei der zweiten Entscheidung des fünften Wettkampftages auf schnellen Kufen, gab es Silber für die Gastgeber aus Kanada. Im 500 Meter Finale der Damen beim Shorttrack landete nämlich Kalyna Roberge knapp hinter der Siegerin Meng Wang aus China auf dem zweiten Rang. Bronze ging an die Italienerin Arianna Fontana. Im Whistler Sliding Centre war es dann Österreich, das die erste Goldmedaille bei den XXI. Olympischen Winterspielen in Vancouver bejubeln durfte. Die Linger-Brüder konnten sich im Doppelsitzer bei den Rodlern über Gold freuen und wiederholten ihren Olympiasieg aus Turin. Sie gewannen vor dem lettischen Brüderpaar Andris und Juris Sics. In diesem Wettbewerb gab es dann auch den einzigen Jubel am Mittwoch in Kanada, als sich Patric Leitner und Alexander Resch Bronze sicherten.
Das dritte Gold für die USA an diesem Wettkampftag sicherte sich der Snowboard-Superstar Shaun White im Halfpipe Wettbewerb. Er gewann klar vor dem Finnen Peetu Piiroinen und seinem Landsmann Scott Lago, der sich hauchdünn vor dem Schweizer Iouri Podlatschikov durchsetzte. Shaun White baute damit auch die Führung der USA im Medaillenspiegel von Vancouver 2010 weiter aus. Nach 28 von 86 Entscheidungen in Kanada führen die Vereinigten Staaten mit fünf Mal Gold, drei Silbermedaillen und fünf Mal Bronze. Auf Rang zwei folgt Deutschland mit drei Mal Gold, vier Mal Silber und drei gewonnen Bronzemedaillen, gefolgt von Südkorea mit drei goldenen und zwei silbernen Medaillen. Mit einer Bilanz von 2-3-1 liegt Kanada auf Rang fünf des Medaillenspiegels. Spannend geht es auch im ewigen Medaillenspiegel bei Olympischen Winterspielen zu. Hier liegt Deutschland mit 121 Mal Gold, 120 Silbermedaillen und 97 Mal Bronze knapp vor Russland (121-88-87). Es folgen Norwegen, die USA und Österreich. Hier nimmt Kanada mit 40 Mal Gold, 41 Mal Silber und 44 Bronzemedaillen auf Rang neun, allerdings nur eine Goldmedaille hinter der Schweiz und Finnland.
Thomas Stünkel