Unterwegs auf dem Louis Riel Trail – Saskatchewan

von Gary Kiemle

wanuskewin aerial

Foto: wanuskewin.com

Fünf Stationen zwischen Saskatoon und dem Prince Albert National Park

Saskatchewan hat mehr Straßen als jede andere Provinz in Kanada. Viele von ihnen führen an spannende Orte. Der 142 Kilometer lange Abschnitt des Highway 11 zwischen Saskatoon und Prince Albert, ein Teilstück des Louis Riel Trails, bildet da keine Ausnahme. Im Jahr 1885 war Louis Riel in der legendären Nordwest Rebellion Anführer der Métis, d.h. der Nachfahren europäischer Pelzhändler und Frauen indigener Abstammung. Entlang der ihm zu Ehren benannten Route lassen sich markante Wegweiser und interessante Sehenswürdigkeiten entdecken. Wer in der Gegend unterwegs ist, sollte sich die folgenden historischen und kulturellen Schätze nicht entgehen lassen:

Wanuskewin

Vor den nördlichen Toren Saskatoons liegt in einem malerischen Tal, wo der Opimihaw Creek in den South Saskatchewan River mündet, und östlich des Louis Riel Trails das indigene Kulturzentrum Wanuskewin. Es ist die am längsten kontinuierlich betriebene archäologische Ausgrabungsstätte Kanadas, an der nicht nur Beweise für die menschliche Besiedlung der Region vor mehr als 6.400 Jahren freigelegt wurden, sondern auch Spuren jeder kulturellen Gruppe, die seither in den Northern Plains existierte. Besucher erhalten durch Tanz-Darbietungen, Ausstellungen indigener Kunst und Mitmach-Programme einen hautnahen und transformativen Einblick in die Geschichte und Kultur der hier beheimateten Ureinwohner. Das Wanuskewin Restaurant bietet darüber hinaus mit seiner modernen Interpretation der traditionellen indigenen Küche ein kulinarisches Erlebnis der besonderen Art. Anfang 2020 kehrte zudem eine Herde Präriebisons nach Wanuskewin zurück, wo einst ihre natürliche Heimat war. www.wanuskewin.com

Stations Art Centre

Station Arts Centre

Das Station Arts Centre ist ein kleines Juwel in der Gemeinde Rosthern, etwa auf halber Strecke zwischen Saskatoon und Prince Albert. Das Kulturzentrum ist im ehemaligen Bahnhof der Stadt untergebracht, der im Jahr 1902 errichtet wurde. Es verfügt über eine Galerie, ein Theater und eine Teestube, die ausgezeichnetes Essen in gemütlicher Atmosphäre bietet. Das Station Arts Centre ist ein lebhafter Ort mit jeder Menge Live-Musik und vielen Theateraufführungen, und zwar das ganze Jahr über. Wer eine Vorstellung besuchen möchte, sollte sich seine Eintrittskarte vorab sichern – ausverkaufte Veranstaltungen sind keine Seltenheit. www.stationarts.com

Batoche National Historic Site

An der Batoche National Historic Site steht eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert auf dem Programm. Am Ufer des South Saskatchewan River zwischen Saskatoon und Prince Albert gelegen, war Batoche nach seiner Gründung im Jahr 1872 eine der größten Siedlungen der Métis. Als sich diese gemeinsam mit lokalen Sippen vom Stamm der Cree und Assinoboine bei der Nordwest Rebellion gegen die kanadische Regierung auflehnten, war die Stadt im Jahr 1885 Schauplatz der entscheidenden Schlacht von Batoche. Noch heute sind hier die Einschusslöcher der letzten Kämpfe zu sehen. Als Besucher kann man sich im Rahmen spannend dargebotener Führungen lebhaft vorstellen, wie sich die Widersacher seinerzeit auf beiden Seiten des Flusses in Vorbereitung auf den Kampf versammelten. Die Gegend lässt sich prima mit dem Batoche Shuttle, per Mietfahrrad oder zu Fuß erkunden. Auch Kanus und Kajaks werden vor Ort vermietet, um an den Uferlinien des South Saskatchewan River entlang zu paddeln. www.pc.gc.ca/en/lhn-nhs/sk/batoche

Im Sommer locken hier außerdem verschiedene Events, wie beispielsweise das „Back To Batoche Festival“, das seit mehr als 50 Jahren jedes Jahr im Juli stattfindet und die Kultur und Musik der Métis zelebriert. Traditionelles Fiddeln, Singen und Tanzen gehören hier genauso zum Programm wie Storytelling, Square Dancing und Wettbewerbe im Wagenrennen oder Hufeisenwerfen. Lokale Künstler zeigen ihr Können und traditionell zubereitete Gerichte duften verführerisch – schon mal Elchgulasch oder Bannock probiert? www.backtobatochedays.ca

Tipp: Der Stopp in Batoche ist ein kleiner Umweg vom Highway 11. Ab Rosthern fährt man zunächst etwa zehn Minuten auf dem Highway 312 in östlicher Richtung, dann weitere zehn Minuten nach Norden auf dem Highway 225.

Fort Carlton Provincial Park

Fort Carlton Provincial Park

Ein weiterer kleiner Umweg vom Highway 11 führt nach Fort Carlton und dem gleichnamigen Provinzpark. Hier wurde einst Treaty No. 6 verhandelt, einer von sieben Verträgen, die von 1871 bis 1877 zwischen der kanadischen Regierung und verschiedenen indigenen Gruppierungen geschlossen wurden. Ursprünglich war Fort Carlton ein Pelzhandelsposten der Hudson’s Bay Company, brannte aber während der Konflikte 1885 versehentlich ab und wurde dann teilweise wiederaufgebaut, so dass es erneut dem Stand von 1880 entsprach. Heute verfügt das Areal über eine rekonstruierte Palisade, ein Pelz- und Proviantlager, ein Handelsgeschäft, ein Schreibhaus, ein Tipi-Lager und einige schöne Wanderwege. Besucher können bei geführten Touren viel Spannendes über die Geschichte Kanadas erfahren, ebenso wie die Geschichten derer, die vor über einem Jahrhundert hier gelebt haben. www.tourismsaskatchewan.com/provincialpark/1809/fort-carlton-provincial-park

Tipp: Ab der Kleinstadt Duck Lake führt der Highway 212 in westlicher Richtung direkt zum Fort Carlton Provincial Park.

 

Eb’s TrailEb’s Trail

Wer im Winter unterwegs ist und Spaß am Skilanglauf hat, wird das gut ausgebaute Loipensystem von Eb’s Trail im schönen Nisbet Provincial Forest lieben. 52 Kilometer präparierter Loipen bieten eine große Auswahl für Skilangläufer und entlang der Strecken sorgen Hütten zum Aufwärmen und Toilettenanlagen für willkommene Annehmlichkeiten. Im Sommer sind die Trails ideal zum Wandern! www.saskatoonnordicski.ca/trails

Weitere Informationen gibt es unter www.tourismsaskatchewan.com.

Quelle: Destination Canada

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