Das Canadian Museum of Immigration in Halifax

von Peter Iden

Das Canadian Museum of Immigration in Halifax.

Zur Eröffnung des “Canadian Museum of Immigration” in Halifax in 2011 wurden die Mitglieder unserer ehemaligen “Jugendgruppe” der deutschen St.Georgs-Kirche in Toronto von der kanadischen Regierung in 2008 gebeten, die Geschichten unsererer Einwanderungen nach Kanada fuer das Museum-Archiv aufzuzeichnen. 34 der ehemaligen Mitglieder folgten dieser Einladung. Unsere Berichte sind heute im Museum einzusehen, welches seit vielen Jahren eine der Touristen-Attraktionen von Halifax ist.

Pier 21 war zwischen 1928 und 1971 das Tor zu Kanada für alle, die das Land auf den grossen Einwanderer-Schiffen erreichten. Mehr als eine Million Auswanderer aus Europa kamen z.B. auf der “Bremen”, “Hanseatic”, “Gripsholm”, “Italia”, “Arosa Sun”, “Arosa Star”, “Arosa Kulm” und anderen Schiffen der früheren Einwanderer-Generationen nach Kanada. Während des zweiten Weltkrieges war Pier 21 der Verschiffungshafen nach Europa fuer 368,000 Soldaten, Militaer-Personal und deren Ausruestungen. Da die Abfertigungs-Gebäude für die Soldaten nach dem Krieg leer standen, waren sie für die zahlreichen Einwanderer wie geschaffen. Pier 21 ist heute eine kanadische “National Historic Site”.

Obwohl der Begriff “Jugendgruppe” schon lange nicht mehr auf die ursprünglich jungen Mitglieder der St.Georgs-Gemeinde zutrifft, finden noch heute ab und zu Treffen dieser Gruppe in Toronto statt, allerdings fast nur mit den überlebenden Frauen, denn viele ihrer Männer sind inzwischen nicht mehr am Leben.

Um es genauer zu sagen, die meisten der in den 1950’er Jahren in Kanada angekommenen Einwanderer sind nicht mehr unter uns, denn sie waren fast alle in ihren Vierzigern als sie hier ankamen, und ihre Kinder, (die ehemalige “Einwanderer-Jugend”), sind heute fast alle in ihren achtziger Jahren, mit sehr wenigen jüngeren.

Es bleibt also uns “alten Hasen” überlassen, den Neueinwanderen zu berichten, wie die Einwnderung “damals” vor sich ging.

Vera Weller, langjährig bei Volkswagen Canada beschäftigt, war massgeblich darin, die Berichte in einem kleinen Büchlein zu sammeln und dem Museum in 2009 zu uebersenden. Obwohl ich Vera letztens nicht mehr erreichen konnte, weiss ich jedoch, dass sie noch lebt und immer noch an den Treffen der Frauen teilnimmt.

Unsere 34 Berichte landeten als “Chronicles of 34 German Immigrants to Canada in the 1950s and Three Stragglers compiled by Vera Weller” in 2011 in den Ausstellungen des damals neu eroeffneten “Canadian Museum of Immigration” am Pier 21 in Halifax.

Meine eigene Geschichte schrieb ich dann in 2009 mit einigen mehr Einzelheiten im “KanadaSpezialist” (Auf nach Kanada).

Vera’s Weller’s Geschichte ist interessant weil sie von den Erfahrungen der Einwanderer auf den grossen Einwanderer-Schiffen berichtet, welche damals die Menschen aus vielen Laendern nach Kanada brachten.

Ein anderer und ebenso interessanter Bericht stammt von meinem gleichaltrigen Hamburger Freund Hartwig Koops, der in 1957 nach Toronto kam und unserem “Kleeblatt” (Helmut und Ewald Koops und mir) das vierte Blatt zufügte.

Ich kam nicht auf einem dieser “Herdenschiffe” (cattle boats, wie sie von den Anglo-Kanadiern genannt wurden). Ich kam in 1954 mit meinen Eltern auf dem Mini-Frachter “Colonia” (12 Kabinen, 20 Passagiere) hier an. Meine Freundin und heutige Frau Ollie, die ich in 1957 in Hamburg kennen lernte, folgte mir in 1958 auf der “Homeric” (Privatnotiz: mit 2145 Passagieren natürlich auch ein “Herdenschiff”, aber das darf ich nicht erwähnen). Die “Homeric war eines der wenigen grösseren Schiffe deren Eigentümer es vorzogen, in Montreal zu docken.

So durften wir durch den St.Lorenz-Strom bis nach Montreal fahren, ich im April 1954 auf der “Nussschale Colonia”, von dort mit der Eisenbahn nach Toronto, und meine spätere Frau Ollie auf der “Homeric”, von der wir sie mit meinem Vater im Frühling 1958 mit dem Auto abholten.

Das Museum hat inzwischen diverse Berichte von anderen Einwanderern erhalten und ist scheinbar immer noch an weiteren interessiert. Die Geschichte des Pier 21 ist äusserst interessant.

/Exhibitions/Pier21/eng/lhistoire-history-pier-21-eng.html

 

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